DEVESE. Vor mehr als drei Wochen hatte der Verein "Wer Straßen sät, wird Autos ernten" sich in einem Schreiben an die Mitglieder der Ratsfraktionen gewandt. Er hatte auf die Ungenauigkeiten beim Lärmschutz in Devese hingewiesen und die Bitte herangetragen, auf eine bestmögliche Nachbesserung hinzuwirken. Das heißt, auf einen Lärmschutz, der über die bisherigen Zusagen der Straßenbaubehörde zu "passivem" Lärmschutz hinaus auch die Außenbereiche mit umfasst ("aktiver" Lärmschutz).
"Dabei ist bei einem Teil der Ratsmitglieder erfreulicherweise ein hohes Problembewusstsein feststellbar gewesen. Ausgerechnet aus den beiden Fraktionen der großen Rats-Koalition liegt jedoch bis heute keinerlei Reaktion vor", sagt der Vorsitzende Burkhard Lange. Da trotz Nachfrage nach einer weiteren Woche nicht einmal eine Eingangsbestätigung erfolgt ist, fragen sich die Vereinsmitglieder nun: Ist das nur schlechte Kinderstube bei CDU und SPD oder ist das schon die Arroganz der großkoalitionären Macht?
Immerhin handele es sich um ein Problem, bei dem die endgültige Lösung für viele Jahrzehnte auf die Lebensqualität in Hemmingen gravierende Auswirkungen haben wird. "Und mit Ignoranz schafft man wohl kaum vorhandene Lärmprobleme aus der Welt. Könnte ja sein, dass es an der Analyse unseres Vereins etwas zu kritisieren gibt. Aber was sollen Bürger tun, wenn Teile der Politik selbstverständliche zwischenmenschliche Standards anscheinend vergessen, um sich lästige Fragen vom Hals zu halten? Wenn man sich nicht einmal auf die Suche begibt, wie kann da ein für die Stadt befriedigendes Ergebnis erreicht werden?", fragt Lange.
