Pattensen

CDU-Fraktion lehnt Bebauung des Schützenplatzes ab

PATTENSEN. Mehr als 100 Teilnehmer fanden sich bei einer vom Schulelternrat organisierten Podiumsdiskussion zusammen, um gemeinsam mit der Schulleitung, der Ratspolitik und der Bürgermeisterin die aktuelle Situation der Grundschule Pattensen zu diskutieren.. Bereits seit Jahren setzt sich die CDU-Fraktion für eine zügige Sanierung und Erweiterung der Grundschule ein. Das betonte auch Georg Thomas, der als Vertreter der CDU-Fraktion auf dem Podium saß. Die Gäste, darunter Eltern, Lehrer und interessierte Pattenser, äußerten gegenüber den anderen Fraktionen und der Bürgermeisterin ihren Unmut, dass sich viele der stattfindenden Diskussionen im Kreis drehen und weiterhin kein Start der Baumaßnahme absehbar ist.

"Wir könnten sogar bereits in der Ratssitzung am 18. Mai einen Beschluss fassen, doch dafür ist auch der politische Wille einer Ratsmehrheit nötig", sagte Georg Thomas während der Diskussionsrunde. Der SPD-Fraktionsvorsitzende schlug während der Podiumsdiskussion vor, einen Grundschulneubau auf dem Schützenplatz, der momentan gleichzeitig auch von mehreren anderen Vereinen genutzt wird, anzudenken.

Die Stadtverwaltung brachte dieses Thema einige Zeit später auch in einer nichtöffentlichen Sitzung der ‚Arbeitsgruppe Haushaltskonsolidierung‘ auf die Tagesordnung, wo die Ratsfraktionen den von der SPD vorgeschlagenen Standort konkret diskutierten – und sogar eine Abstimmung zur Frage Neubau oder Sanierung und Teilneubau (am alten Standort) durchführten. "Wir halten eine nichtöffentliche Arbeitsgruppe für völlig ungeeignet Vorentscheidungen zu einer solch wichtigen Frage zu treffen", so Georg Thomas, der auch Mitglied der betroffenen Arbeitsgruppe ist. "In einer solchen Frage müssen zwingend auch die Schulgemeinschaft und die Nutzer des Schützenplatzes eingebunden werden. Aus unterschiedlichen Gründen lehnen wir als CDU-Stadtratsfraktion einen Neubau auf dem Schützenplatz entschieden ab."

Besonders wichtig ist für die CDU die jetzige zentrale Lage der Grundschule, die für viele Pattenser enorme Vorteile mit sich bringt. "Der diskutierte Schützenplatz liegt außerhalb des Altstadtgebiets", so Thomas weiter. "Das bringt für viele Schulkinder weitere Wege mit sich, hinzu kommen unkalkulierbare Auswirkungen auf das Geschäftsleben in der Altstadt." Auch viele Gäste der Podiumsdiskussion hebten die Bedeutung der zentralen Lage in der Marienstraße hervor. Darüber hinaus kann laut aktuellen Zahlen der Stadtverwaltung ein Neubau über fünf Millionen Euro mehr kosten als die Durchführung der vorliegenden Pläne der Sanierung und Erweiterung in der Marienstraße – ohne dass dafür nur ein Quadratmeter mehr Platz entsteht.

In diesen finanziellen Erwägungen ist ein möglicher Grunderwerb für Ausgleichsflächen nicht beinhaltet, auch die um das Jahr 2010 investierten 1 bis 1,5 Millionen Euro, die in die Sanierung des Altbaus in der Marienstraße flossen, und eine halbe Millionen Euro, die bisher für Planungsleistungen der Sanierung und Erweiterung bezahlt worden sind, sind darin nicht berücksichtigt. Die CDU bedauert, dass die Rolle der Vereine, die den Schützenplatz aktuell nutzen, in der Diskussion bisher kaum eine Rolle spielt.

Martin Jausch, CDU-Ratsherr und Ortsvorsitzender der CDU Pattensen-Mitte, rückt den Fokus auf die Vereine: "Die Bebauung des Schützenplatzes wäre ein Angriff auf rund 3500 Ehrenamtlichen und Freizeitsportler. Die Würdigung des Ehrenamtes und die Förderung des Vereinslebens sollte nicht nur in Grußworten auf Vereinsveranstaltungen, sondern auch im politischen Alltag gelebt werden. Der Schützenplatz dient nicht nur als Austragungsort des jährlichen städtischen Schützenfestes, sondern auch als Parkmöglichkeit für die dort ansässigen Sportvereine und das Pattenser Bad. Als CDU-Fraktion stehen wir vollumfänglich hinter den dort ansässigen Vereinen und wollen diese bestmöglich unterstützen. Daher lehnen wir eine Bebauung des Schützenplatzes ab."

Download als PDF

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"