Keine Erweiterung der Kita Marktplatz: Mehrheitsgruppe entscheidet sich für größere Lösung
LAATZEN. Die Gruppe SPD/Grüne/Linke/Scheibe wird heute im Verwaltungsausschuss die Erweiterung der Kita Marktplatz ablehnen. So hat die Gruppe am Mittwoch in ihrer Sitzung einstimmig beschlossen. . Die Vorlage werde damit auch nicht mehr auf der Tagesordnung der Ratssitzung erscheinen. "Wir haben in den letzten Monaten immer wieder unsere städtebaulichen Bedenken gegen die Erweiterung vorgebracht", begründet Bernd Stuckenberg, Sprecher der Gruppe im Stadtentwicklungsausschuss, die Entscheidung, "diese wurden aber von der Verwaltung ignoriert. So bleibt uns jetzt nur noch, die Vorlage abzulehnen."
Die Entscheidung, das Stadthaus auf das Podest zu stellen, wurde sehr bewusst getroffen. Das Podest wirkt als Kristallisationspunkt auf dem südlichen Marktplatz, als Ort des Begegnens und Passierens, der auch auf für Veranstaltungen und als Bühne in Richtung Marktplatz dienen kann. Mit der vorgeschlagenen Kita-Erweiterung entstehe auf dem Podest aber ein großer Block, der die jetzigen Sicht- und Wegeverbindungen zerstöre. Die freien und öffentlich zugänglichen Bereiche des Podests würden sich nur noch auf schmale Streifen beschränken, die zum großen Teil auch noch für eine neue Rampe benötigt werden. Der Eingangsbereich des dann U-förmigen Gebäudes würde eine schmale und dunkle Ecke bilden. Und zum neuen Jugendaktivplatz hin entsteht eine Mauer mit einer Höhe von über sechs Metern, die Geräusche vom Platz in den Wohnungen im Gebäude Marktplatz 1 verstärken wird.
"Aber vor allem schaffen wir mit dieser Lösung langfristig nicht genug Kita-Plätze in Laatzen-Mitte", ergänzt Petra Herrmann, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Gruppe. "Mit den neuen Einrichtungen in der Ahornstraße und in der Gutenbergstraße sowie der Erweiterung der Kita am Marktplatz entstehen gerade mal genug Plätze, um den berechneten Bedarf im Sommer 2018 zu befriedigen. Sollten die Zahlen weiter steigen, stehen wir gleich wieder mit leeren Händen da, denn an keiner Kita in Laatzen-Mitte gibt es dann noch Erweiterungsmöglichkeiten", so Herrmann weiter.
Die Gruppe spricht sich deshalb für den Bau einer neuen Einrichtung im nördlichen Teil des jetzigen Abenteuerspielplatzes an der Würzburger Straße aus und kündigt einen entsprechenden Antrag für die nächsten Tage an. Der Abenteuerspielplatz wird zurzeit überplant. Für den Jugendsportplatz, der dort entstehen soll, wird nicht die gesamte Fläche, die fünfmal so groß ist wie der Marktplatz, benötigt. Der Spielbereich für kleine und große Kinder soll auf die Fläche des jetzigen Marktteichs umziehen.
Da der jetzige Abenteuerspielplatz genauso wie der Marktplatz zum Gebiet der "Sozialen Stadt" gehört, können für diesen Standort der Kita die gleichen Fördermittel bewilligt werden. Die neue Kita kann zunächst für zwei oder drei Gruppen gebaut und später nach Bedarf erweitert werden. Lärmschutz ist durch die hohen Bäume im östlichen Teil des Geländes gegeben, eine Zuwegung von der Würzburger Straße machbar. "Wir wissen, dass die Zeit für Planung und Bau bis zu einer Fertigstellung im Sommer 2018 knapp wird", fügt Gruppenvorsitzender Ernesto Nebot Pomar an, "aber das haben nicht wir zu verantworten, sondern die Verwaltung, die in den letzten Monaten starr an ihren Planungen festgehalten hat. Notfalls muss eine Übergangslösung geschaffen werden. Auf der Fläche ist ja genug Platz dafür."