Erster Spatenstich für neues Siemens-Domizil ist vollzogen
LAATZEN. Heute haben die Bauarbeiten für die neue Niederlassung der Siemens Aktiengesellschaft in Laatzen offiziell begonnen. Laatzens Bürgermeister Jürgen Köhne sowie mehrere für den Bau verantwortliche Siemens-Vertreter führten den traditionell ersten Spatenstich aus. . Voraussichtlich im Frühjahr 2019 werden die rund 750 Beschäftigten der Siemens AG in der Region Hannover/Laatzen vom alten Standort an der Hildesheimer Straße/Werner-von-Siemens-Platz in die gut zwei Kilometer östlich gelegene neue Niederlassung an der Karlsruher Straße umziehen.
Das Gebäude der neuen Siemens-Niederlassung in Laatzen soll nach der Fertigstellung hohe Maßstäbe für umweltfreundliches, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen erfüllen. Die zwei fünfgeschossigen, durch einen schmalen Riegel verbundenen Bürotrakte sind "H"-förmig angeordnet. Der Grundriss ist nahezu quadratisch. Die Bruttogeschossfläche wird etwa 10 000 Quadratmeter betragen.
Die Mitarbeiter werden einige Neuerungen vorfinden: Der neue Standort wird künftig nicht nur nach dem flexiblen "Siemens Office Konzept" gestaltet, es gibt eine Kantine mit Außenterrasse, 235 PKW-Stellplätzen – davon acht mit Elektrotankstelle – und fast ebenso viele Fahrradbuchten. "Wir sind sehr froh über die Entscheidung, Siemens als einen der größten Arbeitgeber in Laatzen zu behalten. Der Neubau wird ein prägendes städtebauliches Zeichen in Laatzen-Mitte setzen. Um die Ansiedlung zu ermöglichen, wird die Stadt Laatzen Bodensanierungen in Höhe von etwa 1,3 Millionen Euro durchführen. Dieses Geld ist eine sehr gute Investition in die Zukunft unserer Stadt", sagte Laatzens Bürgermeister Jürgen Köhne.
Die notwendig gewordene Bodensanierung soll planmäßig bis Herbst abgeschlossen sein. Parallel dazu beginnt Siemens mit den vorbereitenden Arbeiten an Fundament und Tiefgeschoss. Der eigentliche Hochbau beginnt ab November. "Keine Region der Welt ist schon so lange mit Siemens verbunden wie der Raum Hannover", begrüßte der Leiter der Niederlassung Hannover und künftige Hausherr, Dirk Oberhaus, die Gäste auf der Baustelle und ergänzte: "Am 13. Dezember 1816 wurde unser Unternehmensgründer Werner von Siemens in Lenthe bei Hannover geboren. Somit ist Hannover ein Stück weit auch – im wahrsten Sinne des Wortes – der Geburtsort von Siemens. Heute ist unsere Niederlassung Hannover-Laatzen ein wichtiger Standort für den Service und Vertrieb von Siemens in Deutschland. Mit nicht selten seit Jahrzehnten gewachsenen Kontakten betreuen wir von hier aus ihre Kunden in Niedersachsen und im Norden. Mit dem Neubau vollzieht sich gleich ein mehrfacher Wandel: Wichtige Kompetenzen werden an einem Standort zusammengeführt, Siemens bekommt ein modernes Gesicht, die Mitarbeiter erhalten ein attraktives Arbeitsumfeld."
Mit dem Neubau reagiert die Siemens AG auch auf die Veränderungen ihres Arbeits- und Marktumfeldes, vor allem durch die voranschreitende Digitalisierung in allen Lebensbereichen. Jan-Erik Dehio, Finanzvorstand der Siemens AG in Deutschland erläuterte dazu während der Feierstunde: "Das Gebäude soll Siemens in der Region Hannover nicht nur architektonisch ein neues Gesicht geben. Wir wollen uns unseren Kunden und den Menschen in Laatzen, Hannover und Niedersachsen als zukunftsorientiertes Unternehmen präsentieren. Der Bau ist ein Zeichen für den Wandel und ein Zeichen für unseren Willen, diesen in Deutschland aktiv zu gestalten – lokal und nahe am Kunden."
Dass die Digitalisierung inzwischen wirklich alle Bereiche von Siemens betrifft, zeigt auch die Art und Weise, wie der Neubau in Laatzen geplant wurde. Erstmals in Deutschland nutzte der Bauherr, die Siemens Real Estate (SRE), dazu das sogenannte "Building Information Modeling", kurz BIM, bei dem ein Gebäude erst digital und dann real gebaut wird. "Ein Neubau – da denkt man zuerst an Bau, Steine, Erden", bekräftige SRE-Deutschland-Chef Günter Willbold beim Festakt. "Doch mit BIM bauen wir zuallererst digital. Das ist zwar aufwändig, bringt uns aber viele Vorteile und rechnet sich. Auch darum wird die neue Niederlassung für uns ein Referenzprojekt."
Auf dem ehemaligen Festplatz in Laatzen wird in den kommenden rund eineinhalb Jahren ein moderner, fünfgeschossiger Neubau entstehen. Hell und freundlich mit großen Fensterflächen wird er auf einer Grundfläche, die fast so groß ist wie zwei Fußballfelder, das Umfeld deutlich aufwerten. Für ansprechende Außenbereiche sollen zudem über 60 Bäume gepflanzt und einladende Grünflächen angelegt werden. Der Neubau wird außerdem nach dem sogenannten "LEED Gold" Standard zertifiziert. Die "Leadership in Energy and Environmental Design LEED" ist ein Klassifizierungssystem für nachhaltiges Bauen.
Ziel der für alle Siemens-Liegenschaften verantwortlichen Siemens Real Estate ist es, bei Neubauten die Vorgaben der gültigen ENEV (Energieeinsparverordnung) grundsätzlich zu übertreffen. Das Gebäude selbst bietet auf über 10 000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche moderne Büroflächen, einen großen Konferenzbereich, ein Casino mit Terrasse und ein Trainingscenter für die Divisionen Digital Factory und Process Industries and Drives.
Zeitgemäß nach dem Siemens Office Konzept gestaltet entsteht so ein attraktives Arbeitsumfeld, das den Anforderungen von Siemens an einen modernen Arbeitsplatz entspricht und es gleichzeitig den Mitarbeitern ermöglicht, die Herausforderungen der Digitalisierung aktiv anzunehmen. Für die Zukunft gerüstet In dem Neubau der Niederlassung von Siemens in Hannover-Laatzen werden mehrere Bereiche zusammengefasst, die am bisherigen Standort in verschiedenen Gebäuden untergebracht waren. Weil der bisherige Siemens-Standort an der Stadtgrenze zu Hannover nur rund 1,5 Kilometer vom Neubau entfernt liegt, bedeutet der Umzug für die Mitarbeiter verkehrstechnisch keine nennenswerte Umstellung.