Fußball-Kreisliga: Der Angstgegner wird besiegt
WILKENBURG. Es ist zwar keine faustdicke Überraschung, aber doch schon bemerkenswert: mit einer unglaublich kämpferischen und taktischen Leistung hat sich heute Abend im Nachholspiel der Kreisliga 4 der SV Wilkenburg gegen den leicht favorisierten TSV Pattensen II 1:0 durchgesetzt. Die TSVer konnten vor allem in den ersten 45 Spielminuten ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden. Das Tor des Tages geht auf das Konto von Marouane Sabir, er traf in der 14. Spielminute. Die zurückliegeden Begegnung dieser zwei Mannschaften haben die Pattenser stets für sich entschieden, heute hat der SV Wilkenburg seinen „Angstgegner“ endlich geschlagen.. Die Gäste hatten es mit einem SV Wilkenburg zu tun, der aus einer kompakten Abwehr heraus den Weg nach vorn suchte und ab und an auch fand. So schon in der 14. Spielminute, als Marouanne Sabir urplötzlich halblinks frei zum Schuss kam, zunächst an Torwart Fabian Tigges scheiterte, aber sein Nachschuss vom Erfolg gekrönt wurde. Und wenn Maraz Alper mehr Mut aufgebracht hätte, wäre ihm womöglich das 2:0 gelungen, sein Zögern war das Ende einer großen Einschussmöglichkeit (40.).
Und der Gast aus Pattensen? Da war nicht viel. Ragnar Gülzow verfehlte wenige Meter vor dem Tor den Flachpass von Melvin Görgen (11.) und in der 33. Spielminute traf Gülzow in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig, SVW-Torwart Oliver Eley hatte keine Probleme. Insgesamt war bei den Pattensern kein Druck nach vorn zu erkennen und die zahlreichen langen Bälle kamen meisten nicht an. "Wir haben die Bälle nicht in die Schnittstellen bekommen", sagte später Ragnar Gülzow.
Mit Christian Tausch und Tomasz Adamczyk brachte TSV-Trainer Mirko Dreesmann nach der Halbzeit zwei frische Offensivkräfte. Nun lief es wesentlich besser, es wurde praktisch ein Spiel auf ein Tor – auf das der Wilkenburger. Aber wie schon in den ersten 45 Spielminute fehlte der entscheidene Pass, das notwendige Durchsetzungsvermögen vor und im Strafraum des Gegners ebenfalls. Dass der eingewechselte Youri Köpp ein ganz dickes Ding nicht zum Ausgleich nutze (82.) – statt in die offene kurze Ecke zu schießen drosch er den Ball über das Tor – zeigte einmal mehr auf, dass der TSV nicht in bester Form ist.
Der SV Wilkenburg begnügte sich mit Konter und brachte den Vorsprung mit Glück und Spucke über die Zeit. Gemessen an den Spielanteilen wäre ein Remis sicher das gerechtere Ergebnis gewesen, aber danach fragt im Fußball keiner.
Stimmen zum Spiel:
Markus Kittler (Trainer SV Wilkenburg): "Unser taktisches Programm wurde einhundertprozentig umgesetzt."
Mirko Dreesmann (Trainer TSV Pattensen II): "Es ist deutlich geworden, dass wir erst unser zweites Pflichtspel hatten, wir sind in der ersten Halbzeit nicht in den Rhythmus gekommen. Was wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, war aber gar nicht so schlecht."
SV Wilkenburg: Oliver Eley, Florian Janzhoff, Henrik Focke, Ben Weitemeier, Alper Maraz (88. Benjamin Böttcher), Arne Focke, Dominik Don Twele, Marius Meister (90. Ole Gagelmann), Amin Kessar, Marouane Sabir (65. Robin Sievers), Murat Aydogdu
TSV Pattensen II: Fabian Tigges, Ole Teklenburg (46. Tomasz Adamczyk), Maximilian Knoch, Melvin Görgen, Tom Buchmann, Ragnar Guelzow (46. Christian Tausch), Marius Koch, Johannes Weber, Justin Ehrhardt (75. Youti Köpp), Niklas Seidensticker, Piet Seemann