Zieleinlauf und Sieg zum Sonnenaufgang für Frank Wintzer beim Megamarsch
RETHEN. Für den in Rethen/Laatzen lebenden Frank Wintzer endet die Saison mit einem erfolgreichen Start-Ziel-Sieg beim Megamarsch. Bei dem Kölner Megamarsch über 100 Kilometer von Brühl bis das in der Eifel gelegene Nettersheim benötigte Wintzer rund 15:10 Stunden für die etwa 1500 Höhenmeter.
Der Startschuss fiel pünktlich um 16 Uhr am 23. September bei bestem Altweibersommerwetter und führte von Nord nach Süd entlang des offiziellen Römerkanalwanderweges. Nach etwa 3,5 Stunden musste die Stirnlampe eingeschaltet werden, da die etwa zwölf-stündige Nacht einbrach. Während die ersten 50 Kilometer ein flaches bis welliges Streckenprofil boten, kamen die meisten Höhenmeter auf dem letzten Drittel zusammen, wobei es auch einige Single-Trails gab. Die Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll und bietet zahlreiche römische Artefakte an der alten Wasserleitung, wobei den meisten Aktiven wohl die Muse fehlte.
Obwohl der Wanderweg gut ausgeschildert ist, half bei einigen Abzweigungen auch das GPS-Gerät nicht weiter, sodass Wintzer kleinere Umwege in Kauf nehmen musste. Den stellenweise auftretenden Nebel auf einigen Eifel-Höhenzügen erschwerte die Navigation und mit Tau besetzte Bodengräser sorgten für unfreiwillige Fußkühlung.
Die Megamarsch-Serie stellt eine Herausforderung für sportlich orientierte Wanderer dar, bei der es gilt eine Distanz von 100 Kilometern innerhalb von 24 Stunden zu absolvieren. Erfahrungsgemäß erreichen laut Veranstalter nur 20 Prozent der Starter den Zieleinlauf, der Rest steigt schon vorher aus. Da der Laatzener das Event wie einen Ultramarathon laufenderweise anging, galt es bei der Planung einige Besonderheiten zu beachten. Die Öffnungszeiten der vier offiziellen Verpflegungsstellen entlang der Strecke des Römerkanalwanderweges sind auf das Tempo von Wanderern eingerichtet. Folglich waren diese noch geschlossen als an Frank Wintzer an diesen vorbei preschte.
Im Vorfeld der Veranstaltung plante der 37-jährige Triathlet von Hannover 96 mit alternativen Versorgungsposten in Form von Supermärkten und Tankstellen. Bei Kilometer 68 in der Nähe von Mechernich half ein Arbeitskollege und deponierte Getränke und Verpflegung nahe der Strecke, da es nachts keine geöffneten Tankstellen in der spärlich besiedelten Nordeifel gab. Natürlich musste die zusätzliche Verpflegung und Ausrüstung in einem Trail-Rucksack mitgeführt werden, was noch mal drei bis vier Kilo Zusatzgewicht mit sich brachte.