Hemmingen. Die Grünen in Hemmingen freuen sich, dass sich Bürgermeister Claus Schacht-Gaida mit den Themen Radverkehr und Gruppengröße in Kindertagesstätten ein „grünes Mäntelchen“ angezogen hat. Sie fragen sich allerdings, wie nachhaltig das sein wird.. Noch vor wenigen Wochen wollte Schacht das Angebot von Plätzen in Kindertagesstätten knapp halten. Im Herbst 2013 hielt er die Einrichtung von nur einer weiteren Krippengruppe in Hemmingen für absolut ausreichend, während die grüne Ratsfraktion dringend für zwei neue Gruppen plädierte. "Wir Grünen wollten außerdem die Gruppengröße in der Kinderbetreuung verringern. Genau davon wollte Herr Schacht aber nichts wissen beziehungsweise sah dafür keinerlei Notwendigkeit. Erst nach langen und teilweise heftigen Diskussionen folgte Herr Schacht den grünen Argumenten – und macht sie jetzt zu seinen eigenen", sagt Frauke Patzke von den Hemminger Grünen.
Dass Schacht nun auch die Radwege zu "seinem" Thema mache, freut die Grünen in Hemmingen natürlich, da der Bürgermeister noch im Zuge der Diskussion zum Stadtbahnbau entlang der Göttinger Landstraße Radwege vorgeschlagen hatte, die dem Stand der 1960er Jahre entsprachen. Erst durch massiven Druck der Grünen würden diese Planungen den heutigen Bedürfnissen der Radfahrer angepasst. "Wenn Herr Schacht allerdings die wünschenswerte Gebührenfreistellung des zweiten Kindergartenjahres in Aussicht stellt, bleibt er die Antwort schuldig, wie er dies finanzieren will. Schon jetzt fehlen der Stadt Hemmingen eine Million Euro pro Jahr", sagt Patzke. Hinzu kämen Kosten für den notwendigen Hochwasserschutz von mindestens zehn Millionen Euro, für die Schacht noch keine Zuschüsse des Landes vorweisen könne. "Die teuren Wahlversprechen von Herrn Schacht werden zerplatzen wie Seifenblasen, denn sie sind mit den finanziellen Möglichkeiten der Stadt Hemmingen nicht finanzierbar", sagt Patzke.
