Ortsfeuerwehr meistert Atemschutznotfalltraining mit Bravour
Gestern um 9 Uhr führte die Einsatzabteilung der Ortsfeuerwehr Ingeln-Oesselse ein Atemschutznotfalltraining im Tannenweg durch. Wie auch schon bei der Einsatzübung am 6. Februar konnte die Einsatzabteilung aus Ingeln-Oesselse das zum Abriss freigegebene Haus im Tannenweg zu Übungszwecken benutzen. . Um 9.30 Uhr begrüßte Gruppenführer Philipp Mattern die 20 anwesenden Kameraden und stellte den Tagesplan des Atemschutznotfalltrainings vor, welcher einen theoretischen und einen praktischen Teil vorsah.
In der Theorieeinheit wurde unter anderem erklärt, dass ein Atemschutznotfall immer dann vorliegt, wenn ein Trupp im Innenangriff in Gefahr ist. Nach der Theorie ging es auch schon sofort in das Praktische. Durch die Gruppenführer und Azubis wurden vier Räume der Wohnung so präpariert, dass sie das Einsatzszenario einer Rauchgasdurchzündung (Flashover) darstellten.
In den Zimmern fand man neben umgekippten Schränken und verrückten Betten, auch angebohrte Holzleisten an den Türen. Zur weiteren Erschwerung wurden die Atemschutzmasken mit Dichtmaterial umhüllt, um so die sogenannte "Nullsicht" herzustellen. Die Atemschutzgeräteträger, welche zu jenem Zeitpunkt als Sicherungstrupp fungierten, erhielten vor der Haustür folgende Lagemeldung: Ein Trupp, welcher sich im Innenangriff befand, wurde durch eine sogenannte Rauchgasdurchzündung überrascht. Der Truppführer wurde durch das Fenster aus dem Raum geschleudert und der Truppmann befinde sich bewusstlos im besagten Raum.
Natürlich lag kein verletzter Kamerad im Raum, sondern eine 60 Kilogramm schwere Puppe mit angelegten Atemschutzgerät. Der Sicherungstrupp hat nun die Aufgabe, die Puppe aus den Gefahrenbereich zu bringen. Durch den Gruppenführer Philipp Mattern wurde zu Übungszwecken vorgeschrieben, das Rettungstuch zu benutzen um die Puppe aus dem Haus zu bringen. Dies konnte durch jeden Trupp problemlos gemeistert werden.
Unter den einzelnen Trupps gab es auch ein bekanntes Gesicht aus dem Führungskommando Ingeln-Oesselse zu entdecken, Ortsbrandmeister Frank Bezdiak unterstellte sich am besagten Tag den Gruppenführern als normales Mannschaftsmitglied und stellte seine Künste als Sicherungstruppführer unter Beweis. Diese Aufgabe konnte er problemlos meistern und zeigte somit wieder, dass er den Umgang mit dem Atemschutzgerät trotz Führungsposition nicht verlernt hat.
Während dieser Einsatzübungen versuchten sich ein Teil der Kameraden dabei, eine liegende Person auf ein Rettungstuch zu legen. Ein nicht allzu leichtes Unterfangen wie sich herausstellte, vor allem, wenn die Person eine Sauerstoffflasche auf dem Rücken trägt. Nachdem Gruppenführer-Azubi Manuel Lopez-Munoz Tipps und Tricks zeigte, um die Person auf das Tuch zu hieven, konnte diese Übung von jedem Kameraden ohne Probleme geschafft werden. Ein anderer Teil übte mit Gruppenführer Marc Bezdiak Suchtechniken der Feuerwehr. Nach einer kurzen Erklärung durften die Kameraden dann, ohne etwas sehen zu können, selber suchen.
Die Feuerwehraxt dient hierbei als Orientierungsmittel, wie bei sehgeschwächten Personen der Blindenstock. Gruppenführer Philipp Mattern stellte bei Nachbesprechung fest, dass die viele Übung mit den Atemschutzgeräteträgern positive Effekte zeigen. Er konnte keine Fehler beim Vorgehen der Trupps entdecken und war sich aufgrund der Professionalität bei den Trupps umso mehr sicher, dass diese auch im echten Einsatz problemlos und sicher arbeiten können. Zudem versprach er, dass die Kameraden das Haus nicht zum letzten mal gesehen hätten.
Auch Ortsbrandmeister Frank Bezdiak schloss sich den Worten von Mattern an und betonte nach dieser Übung nochmals, dass die Atemschutzgeräteträger aus Ingeln-Oesselse für den Ernstfall perfekt gewappnet sind. Außerdem bedankte er sich bei seinen Gruppenführern für die Organisation der Übung und die tolle Herrichtung der Räume. Aus den Reihen der Mannschafft ernteten die Gruppenführer ebenfalls positive Resonanz sowie Danksagungen für die toll vorbereitete Übung.