Hemmingen

Reiterverein besucht das Landgestüt Celle

wilkenburg. Zu einem Osterausritt der besonderen Art hatte der Reiterverein Wilkenburg seine Mitglieder und besondere Gäste auf den Ostersonnabend eingeladen. Heinrich Freiherr von Senden, Gespannfahrer und dem Landgestüt Celle zutiefst verbunden, hatte sich bereit erklärt, für den Reiterverein eine private Führung durch das traditionsreiche Landgestüt zu übernehmen. . Kenntnisreich und mit zahlreichen Anekdoten gewürzt leitete er die große Schar der Vereinsmitglieder durch die allesamt sehenswerten Abteilungen der altehrwürdigen Anlage. Unterstützt wurde er dabei von Herrn Müller, der ebenso detailfreudig seinen Arbeitsplatz in der Deckstation des Landgestüts beschreiben konnte. Und so ging die hoch interessierte Truppe der Reiter unter der Führung der beiden Experten von Station zu Station und konnte überall Wissenswertes aus dem vielseitigen Alltag der Gestütsarbeit erfahren.

Nach einer kurzen Einführung zur Entstehungsgeschichte und Bedeutung des Celler Landgestüts gewannen unsere Besucher einen Einblick in das Pferdezuchtverfahren, wie es heute mit modernsten Methoden auch in der wahrhaft historischen Kulisse zur täglichen Praxis gehört. Nach dem Gang durch die Hengstställe führten die Referenten dann zu den Wagenremisen und präsentierten die aufwändig restaurierten und sorgsam gepflegten Kutschen und Wagen, die auf den traditionsreichen Hengstparaden zum Einsatz kommen.

Auch zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel in diesem Jahr anlässlich des Jubiläums des englisch-hannoverschen Königshauses, wo die Königskutsche am 4. Mai auch in Herrenhausen zu bestaunen ist, werden sie von den Celler Hengsten gezogen.

Ein weiteres besonderes Highlight war der Besuch der Rüstkammer und Sattlerei der Celler Traditionsgespanne; ein Bereich, der gewöhnlich den Besuchern nicht zugänglich ist, da dort in sauberster Ordnung Geschirre und Ausrüstung der zahlreichen Gespanne – vom Einspänner bis zum großen Zug mit zwölf Hengsten – von erfahrenen Sattlern und Geschirrmachern gewartet und gepflegt werden. Danach führte der Weg durch die weiträumige Anlage in die historische Reithalle, die nach den gleichen Abmessungen wie die Wiener Hofreitschule (Reitbahn 18 x 55 Meter) noch heute in originaler Substanz erhalten ist. Insbesondere die aufwändige fachwerkliche Deckenkonstruktion fand bewundernde Blicke. Der unverstellte Blick auf den großen Paradeplatz, der umgeben ist von den historischen Gebäuden der Reithalle, den Stallungen, der Verwaltung und dem ehemaligen Wohnsitz des Landstallmeisters vermittelte den Besuchern eindrucksvoll die Größe und Weiträumigkeit der gesamten Anlage, die bei Gründung weit außerhalb der Stadt lag, nunmehr jedoch voll im Stadtraum integriert sind.

Nach soviel traditioneller Pferdegeschichte und historischer Gelehrsamkeit fand der Osterausflug seinen äußerst harmonischen Ausklang auf dem Spargelhof Heuer in Fuhrberg, wo es sich Mitglieder und Gäste beim köstlichen Spargelmenü sichtlich gut gehen ließen.

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