Leichtathletik: Stephan Wilke gehört zum „Jubilee-Club“ der Langstreckenläufer
LAATZEN. Wenn ein inzwischen 60jähriger Ausdauersportler seinen 30. Marathon läuft, dann muss es schon ein besonderer sein: Stephan Wilke aus Laatzen-Rethen stand bereits zum 16. Mal in Berlin an der Startlinie, gehört zum "Jubilee-Club" der Langstreckenläufer, die dort 10 Mal die "Königsdisziplin" der Ausdauer-Athleten gelaufen sind, und hat klare Vorstellungen: "20 Mal Berlin sind mein Ziel".
An seine Bestzeit aus dem Jahr 2007 mit 3:28 Stunden kam er in diesem Jahr zwar nicht heran, lief 4:08 Stunden, war allerdings durch muskuläre Probleme gehandicapt, die ihm in den beiden Wochen vorm Marathon kein Training mehr ermöglichten. Insofern war er sehr zufrieden, das Ziel hinter dem Brandenburger Tor auch in diesem Jahr erreicht zu haben. Der Kenianer Kipchoge lief übrigens in Berlin einen neuen Weltrekord im Marathon, war mit 2:01:09 Stunden zwei Stunden schneller als der Rethener Sportler, aber bekanntlich sind alle Läufer, die im Marathon den Zielstrich überlaufen, "Sieger". Zudem ist der kenianische Läufer deutlich jünger und zudem "Profi" – im Gegensatz zum Rethener Hobby- und Freizeit-Sportler.
Auch in New York ist der Rethener bereits die 42,195 Kilometer gelaufen, ferner in Hannover, Hamburg, Leipzig, Köln, Palma de Mallorca, Oberelbe-Dresden und auf Helgoland. Ferner stand er bei 28 Halbmarathon-Läufen und 13 Zehn-Kilometer-Wettbewerben an der Startlinie. Seine Bestzeit im Halbmarathon lief er im Jahr 2006 in Hannover mit 1:31 Stunden. Seit dem Jahr 2000 hat der Rethener alle Läufe notiert: Joggen, Training, Wettkämpfe. Insgesamt waren das bisher 38 662 Kilometer in Laufschuhen. "Vielleicht schaffe ich ja noch eine Äquator-Umrundung", kommentiert er lachend. Nur kurz nach dem Berlin-Event stand Wilke auch beim "Sportscheck-Nachtlauf" in Hannover an der Startlinie und überzeugte mit 48:10 Minuten – also mit einer Zeit deutlich unter der 50 Minuten-Schallmauer.