Bürgerinitiative überreicht 2300 Unterschriften an den Verkehrsminister
hemmingen. Innerhalb von zehn Wochen hat die Bürgerinitiative (BI) „Wer Straßen sät, wird Autos ernten“ mehr als 2300 Unterschriften gesammelt von Bürgern, die sich gegen die anstehende Ortsumgehung B3neu wenden. Die Unterschriften wurden gestern von der BI an Verkehrsminister Olaf Lies überreicht.. Die Unterzeichner appellieren an die Politik, die Realitäten zur Kenntnis zu nehmen. "Das betrrifft nicht nur die eindeutig feststellbaren Veränderungen im regionalen Verkehrsaufkommen, sondern auch die Tatsache, dass sozusagen noch kurz vor ‚Toresschluss‘ ein Bauwerk aus dem vorigen Jahrhundert in Beton gegossen werden soll, das völlig überdimensioniert ist", sagte Burkhard Lange bei der Übergabe der Unterschriftenliste.
Obwohl die BI inzwischen nicht mehr aktiv sammelt, gehen noch immer Unterschriften ein. Vielen sei es offenbar ein Bedürfnis, dies auszudrücken, sagte Lange. Lies nahm die Liste aufmerksam zur Kenntnis. Mit den Unterschriften überreichte die BI dem Minister eine Stellungnahme der BI zu einem Papier der Straßenbaubehörde, mit dem diese den Ausbaustandard und die "Alternativlosigkeit" des Vorhabens belegen will.
"Detailliert hat die BI nachgewiesen, dass etliche Äußerungen der Straßenbauer reine Behauptungen sind, die einer genauen Prüfung nicht standhalten. Dazu gehören an- gebliche regionale Effekte, die Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und die behauptete Lärmreduzierung. Zudem hat die BI darauf hingewiesen, dass der Standtbahnbau als Grund zur Eile nicht herhalten kann. Erstens ist es absurd, den Anschluss Arnums als dem größten und am dichtesten besiedelten Stadtteil als unwirtschaftlich zu bezeichnen, wenn angeblich das kleinere und dünner besiedelte Westerfeld doch wirtschaftlich sein soll, wo die Stadtbahn hunderte Meter an reinem Gewerbegebiet entlang fährt", sagte Lange. Zweitens bestehe die Stadt Hemmingen neben fünf kleineren Ortsteilen aus zwei sehr großen Ortsteilen, von denen nur der unbedeutendere angeschlossen werden solle. Daher könne von einem Anschluss Hemmingens nicht die Rede sein, sondern allenfalls einem Anschluss Westerfelds.