Gleidinger Ortsrat zeigt sich kritisch
RETHEN/GLEIDINGEN. Das waren bei einigen Ortsratsmitgliedern Emotionen im Spiel: Während der gemeinsamen Sitzung der Ortsräte aus Rethen und Gleidingen heute Abend in der Rethener Grundschule ist deutlich geworden, dass es auch um Lokalpatriotismus geht, nicht allein um die Vorstellungen der beiden Ortswehren. Letztendlich haben beide Ortsräte aber den Plänen der Stadtverwaltung zugestimmt – die Rethener einstimmig, die Gleidingen bei fünf Gegenstimmen.. "Die CDU-Fraktion trägt das nicht mit und wird der Beschlussempfehlung der Stadtverwaltung nicht zustimmen." Klipp und klar nannte Rolf Pieper die Haltung der Gleidinger Union zu den Plänen, wie berichtet an der Hildesheimer Straße in Rethen ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus für die Ortswehren der zwei Ortschaften zu bauen. Piepers Parteifreund Friedrich-Wilhelm Kunst hatte um Verständnis für die kritischen Töne im Gleidinger Ortsrat eingefordert. "Ich halte das Gleidinger Gerätehaus weiter für funktionsfähig und stelle in Frage, ob in Gleidingen ein neues Fahrzeug, dass nicht in die Halle passen würde, benötigt wird."
Albrecht Dürr, Stadtrat im Laatzener Rathaus, ließ das aber nicht im Raum stehen. "Es ist noch funktionsfähig, aber nicht zukunftsfähig", sagte er. Dürr hatte zuvor auf die Haltung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Laatzen hingewiesen. "Das Stadtkommando sowie die beiden Ortswehrkommandos waren bei den Planungen immer dabei und stimmen dieser auch zu."
Argumente, der Weg vom südlichen Gleidingen zum geplanten Gerätehaus in Rethen sei zu weit, wurde von Albrecht Dürr auch entkräftet. "Die gesetzlich vorgegebenen Hilfsfristen von vier Minuten werden im Durchschnitt eingehalten", sagte er. Zudem solle der Feldweg westlich entlang des Messeschnellweges zwischen Rethen und Gleidingen als zweiter Zufahrtsweg für die Einsätzkräfte aus Gleidingen angelegt werden. Der sei nutzbar, falls es über die Hildesheimer Straße Verkehrsprobleme geben würde.
Albrecht Dürr hatte zuvor deutlich gemacht, dass eine Erhebung ergeben habe, dass in Laatzen drei Feuerwehrstandpunkte ausreichen würden – das wären Laatzen-Mitte, Rethen und Ingeln/Oesselse. 2007 seien erste Überlegungen angestellt worden, dabei sei die Laatzener Wehr stets mit im Boot gewesen. Argumente aus dem Gleidinger Ortsrat und auch aus der Gleidinger Ortswehr, es sei über die Köpfe der Wehren entschieden worden, wies Dürr zurück. Stadtbrandmeister Hartmut Hoffmann bestätigte Dürrs Aussagen. Auch die zwei Ortsbrandmeister sagten nichts anderes als Hoffmann.
Nun wird die Beschlussempfehlung der Stadtverwaltung im Ratsausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz sowie Feuerschutz am 7. Juli besprochen, am 17. Juli ist der Verwaltungsausschuss des Rates gefragt und am 27. Juli der Rat der Stadt Laatzen.