Neue Abwasserpumpstation nimmt Form an
gleidingen. Die neue Abwasserpumpstation Maschstraße in Gleidingen nimmt Form an: Vier Stahlbetonwände markieren bereits das 50 Quadratmeter große Untergeschoss. In den nächsten Tagen soll das Gerüst rund sechs Meter tief in den Erdboden sinken. Eine fast zwei Meter dicke Schicht aus Unterwasserbeton soll anschließend verhindern, dass das Untergeschoss durch das Grundwasser wieder aufsteigt.. "Aufgrund der hohen Grundwasserstände in der Masch haben wir uns für das sogenannte Absenkverfahren entschieden", erklärt Anja Gnad vom Team Tiefbau das Vorgehen. "Dabei wird das Untergeschoss als Hochbau hergestellt und danach in den Boden abgesenkt." Das Grundwasser brauche so im Vorfeld nicht aus der Baugrube gepumpt werden.
Bagger haben für das Kellergeschoss zunächst den Boden 1,50 Meter tief abgetragen. Per Kran wurde anschließend in der Baugrube eine Hohlform für die Wände errichtet. Diese Form oder auch Schalung wurde anschließend mit 17 Tonnen Stahl und 63 Kubikmetern Beton gefüllt. Das entspricht rund 315 Badewannen.
Nach dem Aushärten beginnt nun ein Bagger, den Boden im Inneren des Schachtes auszuheben. Aufgrund seines Eigengewichtes sinkt der Schacht Stück für Stück in den Erdboden bis er seine endgültige Tiefe erreicht hat. "Erst wenn der Unterwasserbeton als Auftriebsschutz gegossen wurde, ist der Schacht dicht und das Wasser im Inneren kann abgepumpt werden", weiß Gnad. Nun ist das Bauwerk für den weiteren Ausbau bereit: Neben einem Bereich für die Pumpen und die Pumpenvorlage, in der sich das Schmutzwasser sammelt, soll es einen Geröll- und Fettfang geben, in dem sich Störstoffe sammeln.
Auf dem Untergeschoss wird ein Gebäude errichtet, indem die elektrotechnischen Anlagen und eine Kranbahn untergebracht werden. Die neue Abwasserpumpstation soll im Frühjahr 2015 ihren Betrieb aufnehmen. Der Neubau der kompletten Anlage kostet etwa 540 000 Euro.
Insgesamt 16 Abwasserpumpstationen transportieren das Schmutzwasser in Laatzen zum Klärwerk nach Hannover/Herrenhausen. Täglich durchlaufen rund 500 bis 700 Kubikmeter Abwasser die 55 Jahre alte Pumpstation in Gleidingen. Das entspricht der Menge eines kleineren Schwimmbeckens. Die neue Pumpstation verspricht weniger Geruchsbelästigung. Auch Reinigung und Instandhaltung lassen sich dann einfacher durchführen. Mit der neuen Technik hofft die Stadt darüber hinaus, Energie einsparen zu können.