Laatzen

Ein Besuch ganz im Zeichen der Einheit

laatzen. Seit Donnerstag waren die französischen Gäste aus Laatzens Partnerstadt Grand-Quevilly auf Einladung des Bürgermeisters Thomas Prinz zu Besuch. In diesem Jahr steht das Besuchsprogramm ganz im Zeichen der Einheit. . Am Donnerstagabend hatte die Region zum Fest der Partnerstädte alle Regionskommunen gemeinsam mit ihren internationalen Partnern in das Regionsgebäude eingeladen. Gemeinsam mit vielen hundert Gästen konnte die Laatzener Delegation den Reden des Regionspräsidenten Hauke Jagau und dem Gastreder Prof. Rolf Wernstedt zu historischem und politischem lauschen. Abgerundet wurde das Fest mit einem bunten Rahmenprogramm.

Nach einem Besuch der Herrenhäuser Gärten mit Besichtigung der glitzernden Grotte und des Schlossmuseums besuchten die französischen Gäste begleitet von einer Laatzener Ratsdelegation die Feierlichkeiten am Maschsee. Hierfür waren zudem extra zwei Vertreter aus der befreundeten Stadt Guben angereist. Der stellvertretende Bürgermeister Fred Mahro überbrachte gemeinsam mit dem Seniorenbeiratsvorsitzenden Horst Kühn die Grüße der polnischen Stadt Gubin, die in diesem Jahr wie Waidhofen/Ybbs aus Österreich nicht dabei sein konnte.

Niedersachsen richtete in diesem Jahr die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober in Hannover aus. Inzwischen ist es Tradition geworden, dass sich die Delegationen während der jährlichen Partnerschaftswochenendes auch zu Arbeitssitzungen verabreden, um gemeinsam Themen zu erörtern und die Partnerschaftsarbeit voranzubringen. Begleitet von einem Dolmetscher erörterten Laatzener Mitglieder des Rates mit der französischen Delegation "Die Situation der Jugendlichen – Was sind die größten Sorgen und Herausforderungen?" in der jeweiligen Stadt. Die Probleme mit der digitalen Welt war beiden Kommunen als eine Herausforderung gemein: während in Frankreich erst kürzlich bekannt wurde, dass viele Jugendliche sich über das Internet zu radikalen Gihadisten haben abwerben lassen, droht in Deutschland dem die soziale Isolation, der keinen Zugang zur digitalen Welt hat.

Diskutiert wurden auch die unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Beteiligung von Jugendlichen an Entscheidungsprozessen innerhalb der Kommunen. "Wir merken jedes Mal, dass wir auch nach so vielen Jahren Partnerschaft immer noch voneinander lernen können", betonte Petra Herrmann, Laatzener Ratsfrau und Vorsitzende der Arbeitsgruppe Städtepartnerschaften in Laatzen am Ende der Arbeitssitzung. Als weitere Projekte wurde das internationale Jugendcamp besprochen, das 2015 in Laatzen Jugendliche aus den Partnerstädten und wiederum deren Partnerstädte zusammenführen soll.

Neu entwickeln könnte sich ein Austausch zwischen Laatzener Erzieherinnen und Vorschullehrerinnen aus Grand-Quevilly. Dies nahmen die Franzosen als Idee wieder mit nach Hause. "Unser Anliegen ist es, die Partnerschaften auch auf andere Bereiche auszuweiten.", freute sich Herrmann über den lebendigen Austausch. "Ich bin sehr beeindruckt von dem Programm, dass Laatzen für uns vorbereitet hat. Besonders dankbar bin ich, dass wir das Fest der Deutschen Einheit in Hannover miterleben durften", fasste der stellvertretende Bürgermeister Grand-Quevilly’s, Roland Marut, sein Zwischenfazit zusammen. Ratsfrau Francine Thebault ergänzte: "Das Miteinander der vielen europäischen Verbindungen beim Fest der Partnerschaften in Hannover hat uns noch einmal den Grundstein der europäischen Idee deutlich gemacht."

Bürgermeister Thomas Prinz: "Egal ob es die deutsche Einheit, die europäische oder die globale Einheit betrifft. Sie können nur gelingen, wenn die Menschen sie lebendig machen, in dem sie sich begegnen." Am Sonnabend besuchte die Reisegruppe noch das Schloss Marienburg bevor sie am Sonntag wieder die Heimreise antrat. Auch wenn die Partnerschaft zwischen Grand-Quevilly und Laatzen erst 2016 zum 50. Mal jährt, gab es doch auch schon in diesem Jahr ein kleines Jubiläum am Rande zu feiern: Francine Thebault und Petra Herrmann kennen sich nun schon seit 40 Jahren. Beide hatten sich als Schülerinnen bei dem damals noch jungen Austauschprogramm kennengelernt.

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