Bildband soll Toleranz fördern
LAATZEN. „Zeig´ Dein Gesicht“ ist der Name des Bildbandes, der in der Stadtbücherei in Laatzen, in den Schulbibliotheken, dem Stadthaus und im Familienzentrum in Rethen zur Einsichtnahme ausliegt. Käuflich ist das Werk nicht. Heute Vormittag ist der Bildband der Öffentlichkeit in der Laatzener Stadtbücherei am Rathaus vorgestellt worden.. Projektleiter Daniel Junker und Margarethe Siegwart aus der Leine-Volkshochschule haben das Buch Fotografieprojekt "Zeig‘ Dein Gesicht – Dein Kommentar – für Toleranz – gegen Rassismus" an die Laatzener Stadtbüchere übergeben. Das Buch ist das Ergebnis eines Foto- und Plakatprojektes, das der Fotograf und Kulturwissenschaftler Daniel Junker im Jahr 2013 im Rahmen des Bundesprogramms "Toleranz fördern – Kompetenz stärken" in Laatzen durchgeführt hat.
In dem 110 Seiten starken Buch sind sämtliche 118 Personenportraits zu sehen, die bei vier Fotografie-Aktionen im Leine-Center, im Rethener Familienzentrum, in der Albert-Einstein-Schule und im Erich Kästner-Schulzentrum entstanden sind. Zudem dokumentiert das Buch mit Bildern und Texten den Ablauf des Projektes.
Das Buch kann in der Stadtbücherei eingesehen und ausgeliehen werden. Weitere Exemplare sind in der Bücherei der Albert-Einstein-Schule und im Sekretariat des Erich Kästner-Schulzentrums einzusehen. Die Schulen wollen das Buch auch im Geschichts- und Sozialkunde-Unterricht einsetzen.
Weitere Exemplare werden in der nächsten Woche dem Familienzentrum und dem Stadthaus übergeben. Sie sollen auch dort eingesehen werden können. Das Projekt: "Zeig‘ Dein Gesicht – Dein Kommentar – für Toleranz – gegen Rassismus" ist ein Fotoprojekt, das im Rahmen des Bundesprogramms "Toleranz fördern – Kompetenz stärken" im Jahr 2013 in Laatzen durchgeführt wurde.
Mithilfe von Fotoplakaten wurden Aussagen Laatzener Bürgerinnen und Bürger für Toleranz und gegen Rassismus in die Öffentlichkeit getragen. Die Bürgerinnen und Bürger wurden an öffentlichen Orten in einem transportablen Fotostudio vor einem weißen Hintergrund im Halbportrait fotografiert. Sie hielten ein Schild in der Hand, auf dem sie einen persönlichen Kommentar gegen Rassismus und für Toleranz schriftlich festgehalten haben.
Mit ihrem Kommentar traten die Fotografierten aktiv für Toleranz ein. Indem sie ihr Gesicht zeigten, wurden die persönlichen Kommentare mit der Abbildung ihrer Person verbunden. So stellten die Beteiligten ihre persönliche Identifikation mit der zuvor aufgeschriebenen Aussage her und machten dies auch öffentlich sichtbar. Die Fotografien wurden am 16. April 2013 im Leine-Center in Laatzen-Mitte, am 17. April im Familienzentrum in Rethen, am 27. Mai in der Albert-Einstein-Schule und am 28. Mai im Erich Kästner-Schulzentrum erstellt. "Da ist Mut gezeigt worden", sagte Junker.
Im Anschluss wurden die entstandenen Fotografien als großformatige Plakate im Format DIN A1 gedruckt und im September und Oktober 2013 im öffentlichen Raum in der Stadt Laatzen gezeigt.
"Wir haben Passanten an den genanntenOrten angesprochen, und die meisten waren bereit, sich an dem Projekt zu beteiligen", sagte heute Daniel Junker. Da nicht bekannt war, wie viele sich beteiligen würden, konnte erst nach Ende der Fotoaktion über das Buch nachgedacht werden. "Deshalb ist bis zur Veröffentlichung auch ein Jahr vergangen", sagte Margarethe Siegwart.
Abgebildet sind Menschen jeden Alters, unterschiedlicher Kulturkreise und überwiegend aus Laatzen. "Von Minderjährigen haben wir selbstredend das Einverständnis der Erziehungsberechtigen eingeholt", betont Daniel Junker. Die Idee zu diesem Projekt sei von ihm selbst gekommen und ohne die Bundesmittel nicht finanzierbar gewesen.
Jürgen Köhne, Bürgermeister der Stadt Laatzen, sagte, "dass solche Projekte einen engagierten Motor benötigen, um die Idee umzusetzen." Das sei mit Daniel Junker der Fallgewesen. Auch Margarethe Siegwart sprach von einer perfekten Projektleitung.