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Damen-Handball: Gekämpft und doch verloren

LAATZEN. 15 ausgesprochen schwache Minuten im zweiten Teil der 1. Halbzeit müssen dafür verantwortlich gemacht werden, dass die HSG Laatzen-Rethen heute Abend in der Sporthalle an der Marktstraße gegen die HSG Langenhagen 23:26 (15:20) verloren hat. Für Trainer Thorsten Fehrens war es der letzte Auftritt auf der Trainerbank, die Mannschaft hätte ihn gern mit einem Sieg verabschiedet.. Die gute Nachricht: die Riege wird nach dem Rücktritt von Thorsten Fehrens und seinem Assistenten Oliver Stümpel nicht spontan auseinander fallen. "Wir haben uns in die Hand versprochen, dass wir auf jeden Fall bis zum Saisonende voll durchziehen", betonte Spielführerin Mareike Berger vor dem heutigen Spiel gegenüber dem LeineBlitz. "Was dann kommt, ist offen."

Die schlechte Nachricht: die HSG-Damen hätten ihrem Trainergespann heute Abend gern zum Abschied einen Sieg präsentiert. Der lag auch im Bereich des Möglichen, aber zwischen der 22. und 30. Spielminute waren beinahe nur noch Gegentore angesagt, aus dem 12:12 (21.) wurde der 15:20-Rückstand. 20 Gegentore in einer Halbzeit – das ist happig.

Aber wer nun geglaubt hat, dass sich die Gastgeberinnen wieder einem Debakel gegenüberstehen, der wurde überrascht. Während Mareike Berger im Tor beinahe alles hielt, was es vor und auf der Linie zu halten gab, wurde vorne endlich wieder getroffen. Der Zwischenstand von 21:23 legt davon ein Zeugnis ab. Und wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn Daniela Primus und Rüya Özlü in dieser heißen Phase jeweils ihre Strafwürfe in Tore verwandelt hätten.

"Heute war bei uns viel Emotion im Spiel", sagte später Mareike Berger. Wie recht sie hat: dass die Damen aus Laatzen nicht gekämpft haben, das ist ihnen beileibe nicht vorzuwerfen. Die Mannschaft hat Charakter gezeigt.

Wie es ohne Thorsten Fehrens weitergehen wird? Sonnabend wird dem Vernehmen nach Stefan Böhm von der Seitenlinie aus beim Spiel gegen den DJK Blau-Weiß Hildesheim Regie führen. Was danach kommt, ist zunächst offen. Nun ist der Vorstand der HSG Laatzen-Rethen am Zuge. Zur Erinnerung: im Sommer ist es aus unterschiedlichen Gründen nicht gelungen, einen geeigneten Nachfolger für Thorsten Fehrens zu finden und zu verpflichten. HSG-Vorsitzender Peter Schaff und seine Vorstandskollegen sind diesbezüglich nicht zu beneiden.

Wie die Mannschaft die Trainerkündigung aufgenommen hat? "Wir sind davon überrascht worden", antwortet Mareike Berger. Zum Teil sei aus der Mannschaft auch Verständnis aufgebracht gebracht worden. "Die Trainingsbeteiligung war – aus unterschiedlichen Gründen – auch nicht gut, der Trainer konnte seine Vorstellungen nicht umsetzen." Mal seien es berufliche Verpflichtungen, mal die Gesundheit und dann und wann andere Verhinderungsgründe gewesen, die zu dieser Trainingsbeteiligung geführt hätten.

In keinem Fall, so Mareike Berger, habe das mit der Arbeit der Trainers zu tun, aus Frust sei keine an den Trainingsabenden zu Hause geblieben. "Da sind schlichtweg einige Dinge zusammengekommen." Auch Lustlosigkeit sei nicht erkennbar.

HSG Laatzen-Rethen: Mareike Berger, Ramona Käppler – Iris Bruns (Rote Karte in der 58.), Rüya Özlü (3), Pia Schulze-Schwering (4), Melanie Bernstein (5), Evelina Buzek (1), Fenja Janssen (4), Linda Baranek, Jana Keller (1), Daniela Primus (3), Jana Lange (2), Julia Niedenzu

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