hemmingen. Die Hemminger Grünen kritisieren in einer aktuellen Pressemitteilung die Baumfällungen außerhalb der gesetzlichen Fällzeit.. Mit dem Spatenstich im Dezember 2014 wurde der Bau für die B3 neu offiziell begonnen und die Fällung von etwa 600 Bäumen öffentlich angekündigt. Bisher wurde jedoch nur ein Teil derjenigen Bäume gefällt, die seit Oktober 2014 markiert sind und der neuen Hemminger Ortsumgehung zum Opfer fallen sollen. Das Bundesnaturschutzgesetz erlaubt seit der Novellierung im Jahr 2010 Baumfällungen jedoch grundsätzlich nur von Anfang Oktober bis Ende Februar.
Nun zeichnet sich ab, dass die restlichen Bäume außerhalb der gesetzlichen Fällzeit abgesägt werden sollen, um den Baubeginn des Deveser Kreuzes im Mai dieses Jahres zu ermöglichen. Trotz des ausreichend vorhandenen zeitlichen Vorlaufes war es der Straßenbauverwaltung des Landes offenbar nicht möglich, die auch für Behörden geltenden naturschutzrechtlichen Vorgaben einzuhalten. Gefällt werden soll für die B3 neu nun offenbar während der Brutzeit, die besonders große Bedeutung für den Artenschutz hat.
"Vertrauensbildende Maßnahmen sehen anders aus. Die verspätete Fällung der Bäume ist aus ökologischen Gründen inakzeptabel und verdeutlicht den fehlenden Willen der Niedersächsischen Straßenbauverwaltung zur Berücksichtigung von natur- und artenschutzrechtlichen Vorgaben beim Bau der Hemminger Ortsumgehung", kritisiert Frauke Patzke, Vorsitzende der Grünen in Hemmingen. "Dass die Straßenbauverwaltung in Hemmingen von den gesetzlichen Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes abweicht, ist für uns nicht nachvollziehbar und wir halten es auch nicht für vertretbar. Die Planungen sind bereits lange abgeschlossen und es war ausreichend zeitlicher Vorlauf zur Vorbereitung der Baumfällungen vorhanden. Wir erwarten, dass sich das Landesamt für Straßenbau genauso an die Gesetze hält, wie dies jede Bürgerin und jeder Bürger auch tun muss", so Joachim Steinmetz, Vorsitzender der Hemminger Grünen.
