Sport

Durch und durch ein Wasserballer

LAATZEN. Das wird als Abschied in Raten bezeichnet: den Saisonanfang hat Jobst Lange, Jahrgang 1984, bewusst aus gesundheitlichen Erwägungen heraus nicht mitgemacht, aber jetzt is ter wieder voll am Ball. Sonnabend ist er nach dem 14:11-Sieg gegen den SV Weiden als Spieler des Tages aus dem Becken gestiegen.. Jobst Lange ist Spielgestalter und Torschütze in Personalunion. Sein Aufbauspiel im zentralen Rückraum auf der einen und seine Tore aus der zweiten Reihe auf der anderen Seite machen ihn zu einem der wichtigsten Akteure der SpVg Laatzen. Und er hat das Saisonziel in der Hauptrunde B der Deutschen Wasserball Liga deutlich vor Augen: die weitere Spielklassenzugehörigkeit.

Um die Ausgangslage dafür zu verbessern, ist Sonnabend im letzten Saisonspiel im AquaLaatzium gegen den Tabellenletzten SG Leimen ein Sieg vonnöten. "Es ist schon von Bedeutung, ob wir das Spieljahr als Sechster oder Siebter beenden", sagt er. Das sich anschließende Viertelfinale beziehungsweise die Abstiegsrunde entscheiden letztlich über den Klassenverbleib. Dass die Spvg Laatzen das Viertelfinale erfolgreich gestaltet, erscheint allerdings unwahrscheinlich.

Jobst Lange weiß genau, worüber er redet: er ist durch und durch Wasserballer, hat in Hannover eine Reihe von Vereinen hinter sich, kennt Hinz und Kunz der Szene. Und doch: so langsam neigt sich diese abwechselungsreiche Laufbahn dem Ende entgegen. Aus gesundheitlichen Gründen hat er vor dem Spieljahr 2014/2015 darauf verzichtet, sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft zu stellen.

"Meine Hüfte macht Probleme", antwortet Lange auf die Frage nach dem Warum. "Das nach Außendrehen im Wasser macht mir zu schaffen, vor allem im Zweikampf", sagt er. Deshalb habe er sich nach Schluss des Aufstiegsjahres 2013/2014, Jobst Lange war der Kapitän dieser erfolgreichen Mannschaft, für diesen Aussetzer entschieden. "Es war abgesprochen, dass ich für die schwierige Phase der Saison wieder zur Verfügung stehe", betont er diese Absicht.

Diese Phase ist nun im vollen Gange, und Jobst Lange ein wichtiger Spieler im Kampf gegen den Abstieg. "Ich hoffe, dass meine Gesundheit diesen Einsatz auch zulässt", sagt er.

Jobst Lange hat das Abc des Wasserballs beim RSV Hannover gelernt, und dann oft den Verein gewechselt. Mit Waspo Hannover gehörte er zum Kader der Bundesliga-Vertretung, hat quasi unter Profibedingungen trainiert. "Nur das Einkommen entsprach nicht den Profis", fügt er lächelnd hinzu. Dabei sei das ein großer Aufwand gewesen, acht Trainingseinheiten in der Woche waren nicht die Ausnahme. Zwischen 1999 und 2007 war er bei Waspo Hannover unter Vertrag, gehörte dem Jugendinternat des Vereins an, hat unzählige Lehrgänge besucht.

2013 wechselt Jobst Lange zur SpVg Laatzen, und auf Anhieb gelingt der Aufstieg in die Deutsche Wasserball Liga, Hauptrunde B. Und: im Rückblick ist er ganz zufrieden mit dem, was er als Wasserballer erlebt und erreicht hat. Der ledige Ingenieur lebt in seiner Freizeit für den Wasserballsport, was nach seiner aktiven Spielerzeit kommt, ist ungewiss. "Ich werde nicht mit einem Schlag ganz aufhören", sagt er. "Ich muss ordentlich abtrainieren und dabei die Körperreaktion abwarten."

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