Sport

Stutfohlen hat jetzt einen Namen

wilkenburg. Abwechslungsreiche Springprüfungen, ein spannendes Stechen im Großen Preis und eine gelungene Fohlentaufe machten das Turnier am 8., 9. und 10. Mai erneut zu einem großen Erfolg.. Bei der 38. Auflage des mittlerweile zweitgrößten Springturniers in der Region Hannover sahen etwa 1000 Besucher an drei Tagen hochklassigen Reitsport mit abwechslungsreichen Prüfungen vom einfachen Springreiterwettbewerb bis zum anspruchsvollen Springen der schweren Klasse S. Begleitet von viel Sonnenschein und zum Teil fast sommerlichen Temperaturen erfolgten in 19 Prüfungen insgesamt 1000 Starts.

Bereits am Freitag begannen die Wilkenburger Reitertage mit einer ganz besonderen Prüfung, dem Wilkenburger Stutenpreis. Diese Prüfung für 4- bis 6-jährige Stuten wurde vor einigen Jahren von den Veranstaltern der Wilkenburger Reitertage ins Leben gerufen und bietet vor allem Züchtern die Gelegenheit, ihre jungen, talentierten Stuten zu präsentieren. "Um die Veranlagung einer Stute für die Zucht von Springpferden umfangreich bewerten zu können, muss auch ihre eigene Springveranlagung und ihr Verhalten über dem Sprung beurteilt werden. Deshalb absolvieren die Teilnehmer am Wilkenburger Stutenpreis neben der Vorstellung in der Dreicksbahn auch eine Springpferdeprüfung der Klasse A**", erklärte Mitorganisator Hinrich Kallis vom Reiterverein Wilkenburg, der selbst als Züchter aktiv ist und die Idee zu dieser besonderen Prüfung hatte.

Sowohl am Freitag als auch am Sonntag wurden bei den Wilkenburger Reitertage Qualifikationsprüfungen für die DKB-Bundeschampionate in Warendorf 2015 ausgetragen. Die DKB-Bundeschampionate Warendorf sind das Schaufenster für die Pferdezucht. Jedes Jahr im Herbst werden bei der Veranstaltung 21 Top-Nachwuchspferde und -ponys in den verschiedenen Disziplinen und Altersklassen zu Bundeschampions gekürt.?

Bei den Wilkenburger Reitertagen fanden gleich zwei Qualifikationsprüfungen für die Bundeschampionate statt. Am Freitag konnten Reiter in einer Springpferdeprüfung der Klasse M* ihre 5-jährigen Pferde präsentieren, am Sonntag folgte dann die Qualifikation für 6-jährige Pferde, ebenfalls in einer Springpferdeprüfung der Klasse M*Am Samstag hatten vor allem die jungen Nachwuchsreiterinnen und -reiter die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Im Springreiterwettbewerb und im anschließenden Stilspringwettbewerb der Klasse E konnten sie zeigen, was sie bereits gelernt haben. Auch vom Reiterverein Wilkenburg gingen zahlreiche Reiterinnen an den Start und konnten den Zuschauern eindrucksvoll beweisen, welche Früchte die Arbeit von Reitlehrer Hinrich Kallis bereits trägt.

Trotz anfänglich niedriger Temperaturen und einem eisigen Wind entwickelte sich der Sonntag zum rundum perfekten Abschlusstag. Bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel genossen mehrere hundert Besucher die lockere Turnieratmosphäre und erlebten dabei ein Highlight nach dem anderen.

Auf dem Turnierplatz konnten die Besucher am Nachmittag dann den Höhepunkt des Tages erleben, als das kleine Stutfohlen des Reitervereins Wilkenburg gemeinsam mit seiner Mutter für seine Taufe auf den Platz geführt wurde. Vor begeisterten Zuschauern präsentierten Stefanie Rohde und Charlotte Bömeke Mutter und Fohlen, die sich von ihrer besten Seite zeigten und anmutig nebeneinander über den Turnierplatz trabten. Etwa 140 Namensvorschläge waren für die kleine Stute nach einer Zeitungsaktion beim Verein eingegangen. Die Jury entschied sich nach langem Überlegen für den Namensvorschlag von Günther Neddermeyer. Nachdem Moderator Jan Cromme Sperling den Taufpaten aus Pattenser auf den Platz gebeten hatte, taufte dieser die kleine Stute mit ein paar Tropfen Sekt auf den schönen Namen "Callisa". "Mit diesem Namen hat Hinrich Kallis als Züchter der Stute nun auch mal ein Pferd, das fast so heißt, wie er selbst", erklärt Günther Neddermeyer seinen Namensvorschlag.

Damit war der Sonntag jedoch noch lange nicht vorbei, denn gleich im Anschluss an die Taufe fand als weiteres Highlight der Große Preis von Wilkenburg statt. Für die Springprüfung der schweren Klasse S** mit Siegerrunde hatten sich zahlreiche Reiter aus ganz Deutschland angemeldet, unter ihnen auch einige Reiter von nationaler Bekanntheit. ?Nach der ersten Runde zeigten die fehlerfrei gebliebenen Reiter im Stechen Mut zum Risiko und galoppierten unter begeistertem Klatschen und Anfeuerung durch die Zuschauer in waghalsigem Tempo durch den Parcours. Trotz der denkbar knappen Entscheidung zeigte am Ende vor allem ein Reiter Nerven: Frank Plock vom Zucht-, Reit- und Fahrverein Borken in Hessen gelang auf "Lexus 37" nicht nur der Sieg, er sicherte sich obendrein auch noch den 2. Platz auf "Gretel vd Bokke", mit der er am Tag zuvor bereits die Zwei-Phasen Springprüfung der Klasse S* gewonnen hatte. Für Frank Plock, der zu den erfolgreichsten Springreiter Deutschlands zählt, war das Wochenende in Wilkenburg damit ein wahrer Ritt auf der Erfolgswelle.

Zum Abschluss des tollen Turniers wurden gemeinsam mit der Preisverleihung zum Großen Preis auch die besten Jugendreiter des Reitervereins Wilkenburg ausgezeichnet. In diesem Jahr durfte sich Sarah Kleineberg über die Auszeichnung als erfolgreichste Reiterin des Reitervereins Wilkenburg freuen, dicht gefolgt von Juliane Kallis und Kim Waschatz. "Alle Wilkenburger Reiter haben eine super Leistung erbracht und den Verein mit insgesamt 30 Platzierungen wunderbar präsentiert", freut sich Jugendwartin Stefanie Bösche. Aber es war nicht allein die sportliche Darstellung, die vielen Besuchern anerkennende und lobende Worte über den RV Wilkenburg entlockte.

Es war auch das gemeinschaftliche Auftreten und die rundum gelungene Organisation des Turniers, die die Zuschauer begeisterte. ?Dabei ist klar, dass die Wilkenburger Reitertage ohne den unermüdlichen Einsatz der vielen freiwilligen Helfer nicht zu stemmen gewesen wäre. Ob beim Brötchen schmieren und Kuchen backen, dem Verkauf im Zelt, bei der Betreuung der Sponsoren, der Unterstützung der Richter auf dem Richterwagen und natürlich beim Parcoursdienst – überall waren engagierte Helfer zur Stelle. "Sowohl bei der Vorbereitung als auch beim Turnier selbst haben unsere Vereinsmitglieder Hand in Hand gearbeitet und damit ein wunderbares Turnier auf die Beine gestellt", bedankt sich Heinrich Luchtmann, 2. Vorsitzender des Vereinsvorstands. "Die Wilkenburger Reitertage sind nicht zuletzt auch das Ergebnis einer gut funktionierenden Vereinsarbeit und einer starken Gemeinschaft."

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