„Ich bin sogar geschlagen worden“
laatzen. Der 52 Jahre alte Laatzener Hans-Jürgen K. ist rechtskräftig wegen Brandstiftung zu einer zwei Jahre langen zur Bewährung ausgesetzten Freiheitsstrafe verurteilt worden, doch nun machen ihm Nachbarn das Leben schwer. „Ich bin sogar geschlagen worden“, sagte er heute gegenüber dem LeineBlitz.. Hans-Jürgen K. aus der Alten Rathausstraße findet sprichwörtlich keine Ruhe mehr. Regelmäßig wird er von feindseligen Nachbarn aufs Korn genommen: Beleidigungen sind dabei noch das geringste Übel, an seine Wohnungstür geworfene faule Eier sowie abgelegte leere Flaschen wirken da schon mehr. Ebenso Handzettel mit Aufforderungen, er solle das Haus verlassen, sich eine andere Wohnung suchen.
"Ich bin schon einige Male bedroht worden", betont Hans-Jürgen K.. Nun sei das eskaliert, ein Nachbar habe ihn auf der Straße angepöbelt und dann einen Faustschlag ins Gesicht verpasst. "Es gibt einen Zeugen dafür", sagte K. heute. "Er hat sich eingemischt und weitere Gewalttätigkeiten des Nachbarn unterbunden." Hans-Jürgen K. hat Strafanzeige wegen Körperverletzung gestellt. Seine Interessen werden von der Laatzener Anwaltskanzler Willig, Koch & Partner vertreten.
Seine Wohnung ist ihm inzwischen gekündigt worden, er hat zum 31. August des Jahres auszuziehen, und sucht nun eine neue Bleibe. "Ein Gutachter hat beim Strafprozess bescheinigt, dass unser Mandant seine Wohnung in einem sehr ordentlichen Zustand hält", sagte Klaus Rudolph, Rechtsanwalt aus der Laatzener Kanzlei. Zudem sei das Strafmaß auf Bewährung ausgesetzt worden, weil der Angeklagte eine soziale Lebensgrundeinstellung habe. "Er kümmert sich zum Beispiel rührend um seine Mutter", sagte Rudolph.
Was ist passiert? Hans-Jürgen K. hat am 8. November 2014 im Keller des Wohnhauses eine abgelegte Matratze eines seiner Mitbewohner angesteckt und damit einen Brand der weiteren dort herumliegenden Sperr- und Hausmüllgegenstände bewirkt. "Aus Wut darüber, wie es dort aussieht", sagte K.. Er sei allerdings zur Tatzeit in einem stark angetrunkenen Zustand gewesen, spricht von 1,79 Promille Alkohol im Blut. "Der Sachschaden des Brandes beläuft sich über etwa 70 000 Euro", fügt Klaus Rudolph hinzu. Ernsthaft verletzt worden sei aber niemand.