Hemmingen

Neu aufgelegte Broschüre informiert über das Mausoleum von Graf Carl von Alten

HEMMINGEN. Das Mausoleum im Hemminger Sundern wurde im 19. Jahrhundert als Ruhestätte für den General Graf Carl von Alten errichtet. Es ist das einzige Gebäude, an dem die beiden berühmten hannoverschen Baumeister Georg Ludwig Friedrich Laves und Conrad Wilhelm Hase gemeinsam gearbeitet haben. Das Mausoleum ist heute leider eine Ruine. Der Förderverein Mausoleum Graf Carl von Alten e.V. hat sich in den letzten Jahren um die Sicherung und Pflege der Rudimente gekümmert.

In einer neu aufgelegten Broschüre dokumentiert der Verein das Leben Carl von Alten, die kutur- und baugeschichtliche Bedeutung seiner Grabstätte und die Bemühungen zu ihrem Erhalt. Die Region Hannover als Untere Denkmalschutz-behörde hat die Herausgabe der Veröffentlichung finanziell gefördert. Sie ist gegen eine Schutzgebühr von vier Euro im Rathaus Hemmingen und am Stand des Fördervereins auf dem Wochenmarkt in Hemmingen-Westerfeld (donnerstags von 9.30 bis 12 Uhr) erhältlich.

Carl von Alten (1764 bis 1840) aus Wilkenburg war General und Staatsmann zur Zeit der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover. Die Verteidigung des Gutshofes "La Haye Sainte" durch die von ihm angeführte King’s German Legion trug wesentlich zum Sieg der Alliierten über Napoleon in der Schlacht nahe Waterloo bei. Nach seinem Tod errichteten Georg Ludwig Friedrich Laves (1788 -1864) und sein Kollege Conrad Wilhelm Hase (1818 – 1902) für den Grafen von Alten im "Sundern" ein beeindruckendes Mausoleum: Es gilt als der erste Backsteinbau der Neugotik in Norddeutschland und als Gründungsbau der "Hannoverschen Architektenschule".

Zeit und Menschen haben diesem Baudenkmal ersten Ranges in der Region Hannover seitdem schwer zugesetzt. Nur noch ein Eckturm und Grundmauern sind erhalten. Um die Sicherung der Ruine im heutigen Naturschutzgebiet Sundern kümmert sich seit 1987 der Förderverein Mausoleum Graf Carl von Alten e.V..

Die Region Hannover als Untere Denkmalschutzbehörde unterstützt die ehrenamtliche Arbeit der Hemminger Bürger. Prof. Dr. Axel Priebs, Dezernent für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover: "Gerade bei derart exponiert gelegenen Denkmalen ohne wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeit sind die Denkmalschutzbehörden auf starke Partner vor Ort angewiesen, die der Öffentlichkeit die Erhaltungswürdigkeit und die Bedeutung des baulichen Erbes nahe bringen und nicht zuletzt auch praktisch Hand anlegen." Das Mausoleum ist zu Fuß oder mit dem Fahrrad über die Regionsroute 1 und den Grünen Ring zu erreichen. Auch der Landwirtschaftspfad Hemmingen führt zum Denkmal. Es liegt im zweitältesten Naturschutzgebiet Deutschlands.

Weitere Informationen: Förderverein Mausoleum Graf Carl von Alten e.V., Telefon: 0511-422582, E-Mail: mausoleumsverein@t-online.de oder Internet: www.mausoleumsverein.de.

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