Schnulleralarm auf der Sommertour
Pattensen. Ein Bundestagsabgeordneter, ein Mitglied des Landtages, eine Kommunalpolitikerin und eine Million Schnuller: Heute morgen haben die Sozialdemokraten im Rahmen der seit fünf Jahren durchgeführten „Sommertour“ bei der Firma Novatex in der Werner-von-Siemens-Straße im Gewerbegebiet interessante Einblicke bekommen.. Die im Jahre 1984 gegründete Firma hat ihren Hauptsitz in Pattensen, sie macht seit dem Jahr 2000 10 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Novatex ist eine von weltweit sechs führenden Firmen bei der Herstellung von Babyzubehör, hauptsächlich Schnullern. Novatex arbeitet eng mit der Drogeriekette Rossmann zusammen; dort werden die in Pattensen hergestellten Produkte allerdings als Rossmann-Eigenmarke verkauft.
"Sämtliche unserer Schnuller müssen strengsten Richtilinien genügen", sagte Geschäftsführer Wolfgang Schack. Gerade bei Produkten für Babys sei es erstes Gebot, ganz genau auf die Materialien zu achten. Die europäische Sicherheitsnorm EN 1400 sei das Mass aller Dinge, "wir lassen ständig bei unabhängigen Instituten wie Fresenius prüfen", ergänzte Schack. 25 Millionen Schnuller werden jedes Jahr produziert, Novatex ist in Deutschland an inzwischen vier Standorten vertreten, in Nordamerika ist die Firma präsent, die Schnullerherstellung reicht bis nach Neu-Kaledonien.
Auf ihrer Sommertour informieren sich SPD-Politiker seit inzwischen fünf Jahren bei einer einwöchtigen Reise durch die Region bei interessanten Betrieben. Bundestagskandidat Matthias Miersch, die Landtagsabgeordneten Dr. Silke Lesemann, Stefan Politze, Marco Brunotte und Ramona Schumann, stellvertretende Vorsitzende der Pattenser SPD, stellten der Geschäftsleitung, vertreten durch Lothar Struckmeier, Wolfgang Schack und Oliver Bertram, Fragen und nahmen auch einige Kritikpunkte mit. So bemängelte Bertram die schlechte Verkehrsanbindung; viele der immerhin 80 Mitarbeiter seien auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Die Qualität der Internetverbindung am Firmenstandort bedürfe dringend der Verbesserung, führte Bertram weiter aus. Schumann, in ihrer Eigenschaft als Pattenser Ratsmitglied, versprach, sich auf kommunalpolitischer Ebene dieser Themen anzunehmen. "Das Problem ist uns durchaus bekannt", sagte sie, "und es wird Zeit, dass sich da etwas tut."
Für die Sozialdemokraten ging es nach dem Termin in Pattensen weiter zum niedersächsischen Verfassungsschutz, bevor sie heute am späten Nachmitag noch eine Moschee besuchen.