KOLDINGEN . Gerd Eickmann war beim Koldinger SV eine Institution, gehörte quasi zum lebenden Inventar. Mehr als 60 Jahre diente er dem Verein, sportlicher Erfolg spielte dabei für ihn nur eine Nebenrolle. In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag ist er leblos aufgefunden worden.. "Für uns ist der Tod Gerd Eickmanns ein Riesenverlust", sagte heute dazu Uwe Springborn, 1. Vorsitzender des Koldinger SV und seit Jahrzehnten Eickmanns Wegbegleiter. "Menschlich gesehen ebenso wie sein Engagement als Ehrenamtlicher." Der Deutsche Fußball-Bund hat Gerd Eickmann, Jahrgang 1944, vor geraumer Zeit in seiner Aktion "Ehrenamt" besonders ausgezeichnet. Im Koldinger SV wird Eickmann schon lange als Ehrenmitglied geführt.
Hinsehen, nicht wegsehen – nach diesem Grundsatz hat sich Gerd Eickmann auf der Sportanlage des Koldinger SV bewegt. Hier tropft ein Wasserhahn, dort hat eine Glühbirne ihren Dienst eingestellt oder woanders klemmt eine Tür: Gerd Eickmann fasste an, wor es etwas anzufassen gab. Das galt gleichermaßen für die Pflege der Sportanlage. Er hatte eine Auge dafür, wo es etwas zu reparieren oder zu erneuern gab.
Für Gerd Eickmann hat die Spielklassenzugehörigleit nie eine große Rolle gespielt. Er kannte die Zeiten, als der Koldinger SV noch in der 3. Kreisklasse am Ball war. Dass er den sportlichen Aufschwung der 1. Mannschaft gern gesehen und ebenso gern miterlebt hat, versteht sich von selbst.
Dass Gerd Eickmann zum Ehrenmitglied des Koldinger SV ernannt worden ist, hat seinen Grund: beinahe 60 Jahre war er Mitglied des Vereins, davon 20 Jahre als stellvertretender Vorsitzender unter Vereinschef Wolfgang Büthe, viele Spielzeiten war er als Schiedsrichter auf den Sportplätzen der Region unterwegs und seit etwa 25 Jahren der Betreuer der 1. Mannschaft. Und als Platzwart stand er stets zur Zufriedenheit aller Beteiligten seinen Mann. Dass Gerd Eickmann beim Bau des Vereinsheimes kräftig mit angepackt hat, war für ihn eine Selbstverständlichkeit.
"Praktische Arbeiten liegen mir mehr als große Reden", hat Gerd Eickmann einmal gesagt. Dass der Koldinger SV für ihn mehr als nur eine Liebe zum Verein war, steht außer Frage – für ihn war das eine Mission. Er hinterlässt eine Lücke, die nicht zu schließen ist.