Türkische Studentinnen stellen viele Fragen zum Betreuungskonzept
RETHEN. Drei Studentinnen der 18.-März-Universität in Çanakkale in der Türkei haben heute die Kindertagesstätte Sehlwiese besucht. Die angehenden Erzieherinnen haben sich über das Betreuungskonzept der Rethener Einrichtung und den Alltag in einer deutschen Kindertagesstätte informiert.. Für viel Gesprächsstoff haben die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen deutschen und türkischen Kindertagesstätten gesorgt. Während in Laatzen zwei ausgebildete Erzieher oder Erzieherinnen eine Kindergartengruppe betreuen, gebe es in türkischen Einrichtungen größtenteils nur eine Erzieherin oder einen Erzieher plus eine Zusatzkraft pro Gruppe, erklärten die Studentinnen.
Beeindruckt zeigten sie sich vom individuellen Freiraum, mit dem die Kinder ihren Tag in der Sehlwiese gestalten. In den ihnen bekannten Kindertagesstätten gebe es ein festes Tagesprogramm inklusive Englischunterricht, an dem jedes Kind teilnehmen müsse. Dennoch würden vergleichsweise wenige Kinder den Kindergarten besuchen: Rund 60 Prozent in der Türkei. Etwa 90 Prozent sind es in Laatzen.
Auch die Kosten für einen Betreuungsplatz variieren. Etwa 70 bis 400 Euro pro Monat würden Eltern je nach Einkommen in der Türkei für einen staatlichen Kindergartenplatz zahlen, erklärten die Studentinnen. In Laatzen sind es 96 bis maximal 215 Euro. Hinzu kommen 54 Euro für die Verpflegung. Unterschiede bemerkten die Gäste auch in der Berufsqualifikation. Anders als in Deutschland, wo Erzieher oder Erzieherinnen eine vierjährige Ausbildung absolvieren, sei in der Türkei ein vierjähriges Studium Voraussetzung für den Beruf.
Seit März 2013 kooperiert die Alice-Salomon-Schule, die Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziale der Region Hannover, mit der 18.-März-Universität in Çanakkale. Während ihres 10-tägigen Aufenthaltes wollen sich die 14 türkischen Studierenden und ihre zwei Dozenten über verschiedene pädagogische Ansätze in deutschen Einrichtungen und kulturelle Rahmenbedingungen informieren.