Profis klären auf, wie wichtig Hilfe im Notfall sein kann
Profis stehen im Notfall ein, doch die Hilfe beginnt bei jedem einzelnen. Darauf machte während der "Woche der Wiederbelebung" die Schule für Operationstechnische und Anästhesietechnische Assistenz der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sowie das DRK Laatzen aufmerksam. Am 25. September klärten Profis auf, wie wichtig die Hilfe im Notfall von jedem von uns, für jeden von uns sein kann.
LAATZEN.
"Ein Großteil der Herzstillstände findet im persönlichen Umfeld statt - das heißt zu Hause, beim Sport oder auf der Arbeit. Ehrensache, dass wir unseren Mitbürgern die Möglichkeit geben, ihre Reanimationsfertigkeiten aufzufrischen und so zu Lebensrettern zu werden", so Florian Hentschel, Rettungsassistent und Pressesprecher des DRK Laatzen.
Auch Professor Dr. Wolfgang Koppert, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, zieht ein positives Fazit: "Durch das Reanimationstraining tragen wir dazu bei, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufzubauen sowie Hemmschwellen und Berührungsängste abzubauen."
Mit einem öffentlichen Reanimationstraining in der Bahnhofstraße in Hannover setzte das DRK Laatzen ein Zeichen: Reanimation ist einfach. Jeder kann ein Leben retten. "Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen - deshalb sollte auch jeder in der Lage sein, im Notfall einfache und lebensrettende Sofortmaßnahmen zu ergreifen", erklärt Hentschel.
Die Hemmschwelle, einem Fremden zu helfen, ist noch einmal höher als bei Personen aus dem persönlichen Umfeld. In Deutschland ist die Helferquote beim Herzstillstand im internationalen Vergleich sehr gering: Nur in 17 Prozent der Fälle werden einfache, aber lebensrettende Maßnahmen ergriffen.
Die Mund-zu-Mund-Beatmung, vor der sich viele ekeln, ist bei der Wiederbelebung zweitrangig: Mit einer Herz-Druck-Massage werden Gehirn und Organe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes ausreichend mit Sauerstoff versorgt. "Durch eine regelmäßig stattfindende "Woche der Wiederbelebung" können wir sicherlich dazu beitragen, die Wiederbelebungsquote in Deutschland zu erhöhen", so Professor Koppert, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
Die lebensrettende Devise lautet "Prüfen. Rufen. Drücken.": Prüfen, ob die Person noch atmet. Unter der europaweit gültigen Notrufnummer 112 den Rettungsdienst rufen. Fest und mindestens 100 Mal pro Minute in der Mitte des Brustkorbs drücken und nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft. "Mit der Erhöhung der Wiederbelebungsrate durch Laienhelfer könnten in Deutschland jährlich etwa 5000 Menschenleben gerettet werden", sagt Koppert.
So werden Hemmschwellen in der Bevölkerung vor der Ersten Hilfe abgebaut und die Wiederbelebungsrate in Deutschland gesteigert. "Denn Reanimation ist einfach - Jeder kann ein Leben retten!" Insgesamt beteiligten sich 100 Personen und erhielten ein kostenfreies Reanimationstraining. "Man kann nichts falsch machen. Der einzige Fehler ist, nichts zu tun", resümiert Eileen Ziemann, Schülerin der Schule für Operationstechnische und Anästhesietechnische Assistenz der MHH. "Viele waren neugierig, schauten zu und wollten letztendlich ihre Reanimationsfähigkeiten selbst auffrischen", fügt Schülerin Theresa Wohlfahrt hinzu.
Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Sarstedt
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