Hermann Schuhrk liest aus dem HELIAND in der Heimatstube

PATTENSEN. 

Im Rahmen der ökumenischen Aktion "Das Buch in Pattensen" wird Hermann Schuhrk am Freitag, 3. November, um 18 Uhr in der Pattenser Heimatstube, Steinstraße 9, aus dem HELIAND ab Fitte XVI lesen, das entspricht inhaltlich der Bergpredigt im Matthäus-Evangelium, Matth. 5.1 - 7.29. Und er lädt dazu ein.

Der HELIAND (=Heiland) ist die Lebensbeschreibung Jesu, zur Zeit der Christianisierung Norddeutschlands vor etwa 1200 Jahren verfasst in altsächsischen Stabreimen, also im ältesten überlieferten Platt-deutsch, jetzt neu übersetzt von Propst Clemens Burchhardt aus Verden. Es handelt sich also nach Ulfilas gotischer Bibelübersetzung aus dem 4. Jh. um die erste Übertragung von Gottes Wort in die Alltagssprache, hier nun gar in die "Sprache der Barbaren".

Hochinteressant ist auch, dass die Stabreimverse sich bestens zum Singen eignen, also einen Rückschluss zulassen auf die Art, wie biblische Geschichte damals weitergegeben wurde, nämlich durch Auswendiglernen und Vortragen wie später bei den Liedern und Epen der Minnesänger. Nach einer kurzen Einführung auch in den historischen Hintergrund wird Schuhrk auch Textpassagen in der Originalsprache vortragen, in der Hauptsache aber den Inhalt in Hochdeutsch. Es gibt also keinen Grund zu Schwellenangst, und Schuhrk freut sich daher auf viele interessierte Zuhörer am 3. November.