Einstimmigkeit: Axel Müller bleibt Erster Stadtrat
Der Punkt stand zwar erst spät auf der Tagesordnung, brachte aber eine wichtige Entscheidung: der Rat der Stadt Pattensen hat gestern Abend in der Aula der Ernst-Reuter-Schule Axel Müller für weitere acht Jahre zum Ersten Stadtrat gewählt, und das einstimmig. Bürgermeisterin Ramona Schumann hat von ihrem Vorschlagsrecht Gebrauch gemacht und Müller zur Wiederwahl empfohlen.
PATTENSEN.
"Das ist ein geiles Team." Mit diesem Schlusssatz seiner kurzen Rede stimmte Sozialdemokrat Jörg Walkowiak seine Ratskolleginnen- und Kollegen auf die Wahl Müllers ein. Damit meinte er die Verwaltungsspitze Schumann/Müller. Die Bürgermeisterin hatte zuvor betont, dass sie sich darüber freue, dass Axel Müller weiter zur Verfügung stehe. "Das ist eine wertschätzige Situation", sagte sie. "Auf eine Ausschreibung der Stelle sollte verzichtet werden." Der Verwaltungsausschuss des Rates der Stadt habe Müller bereits einstimmig akzeptiert. Auf die Frage von Thomas Vogel (SPD), ob Axel Müller - Jahrgang 1957 - die volle Amtszeit durchziehen wolle oder bei Erreichen des Alters in Rente gehen würde, sagte Ramona Schumann: "So lange er fit und gesund ist, bleibt er - das hat er mir gesagt." Und Müller selbst unterstrich später diese Aussage. Er sei am Ende der Amtszeit zwar schon im achten Lebensjahrzehnt, aber "ich will das so lange machen." Die zweite Amtszeit Müller beginnt am 13. Februar 2020.
Heiter, ernst, fordernd, kompromissfähig: so könnte diese Ratsssitzung charakteresiert werden. Die Ratsvorsitzende Julia Recke hatte gleich zu Beginn die Lacher auf ihrer Seite, als sie sagte: "Ich eröffnte die Eigentümerverammlung…äh, natürlich die Ratssitzung." Dieser Versprecher war der Beginn einer zum Teil heiteren Sitzung. Es wurde aber überwiegend ernsthaft diskutiert. So über die Frage, ob sich die Stadt Pattensen an der von der Region Hannover geplanten Bike & Ride-Anlage an der Schöneberger Straße beteiligen würde, und zwar nicht an den etwa 500 000 Euro Baukosten, sondern an den Wartungs- und Unterhaltungskosten. Wie hoch die sein könnten, steht noch nicht fest, wird aber vermutlich jährlich im viertstelligen Eurobereich liegen. "500 000 Euro Baukosten für diese Anlage sind nicht nachvollziehbar", unterstrich Dr. Horst Bötger, Vorsitzender der CDU-Fraktion, die ablehnende Haltung der Union. Andreas Ohlendorf (SPD) meint, "dass sich die Stadt eine Investition in Höhe von 500 000 Euro selbst nicht leisten kann. Deshalb stimmen wir zu." Sein Parteifreund Matthias Friedrich sagte: "Diese Anlage bringt Nutzen für alle unsere Ortsteile." Es wurde kontrovers diskutiert und am Ende stimmte der Rat mehrheitlich zu. Dirk Meyer von den Unabhängigen sagte zum Verfahren und dem Informationsfluss seitens der Region Hannover unter anderem: "Der Dilettantismus der Region ist hier nicht zu überbieten."
Heinrich Lindenberg (CDU) forderte im Rahmen des Lärmaktionsplanes des Bundes für die Bundesstraße 443 in Koldingen zwischen 22 Uhr und 6 Uhr eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Km/h sowie einen Blitzer für beide Richtungen. Auf Kompromisse wie 50 Km/h für Pkw oder mobiles Messgerät, ließ er sich nicht ein. Und auch in Thiedenwiese soll zu dieser Tageszeit die Geschwindigkeit auf höchstens 50 Km/h begrenzt werden. Der Rat war vom Bund zu einer Stellungnahme aufgefordert worden und stimmte diesen Varianten zu.
Zu Beginn der Sitzung wurde Ratsmitglied Marco Weber (CDU) verabschiedet. Weil er seinen Wohnsitz nicht mehr in Pattensen hat, legte er sein Mandat nieder, für ihn rückte sein Parteifreund Dr. Christian Möller nach.
Die Feuerwehr stand ebenfalls im Mittelpunkt des Interesses. Der Rat würdigte den Einsatz von 40 Brandschützern, die im Sommer 2018 beim Flächenbrand bei Meppen im Einsatz gewesen sind. Sie bekamen eine Urkunde sowie ein kleines Sachgeschenk. Überdies wurden Jens Beier als Ortsbrandmeister von Hüpede und sein Stellvertreter Olaf Feist für weitere sechs Jahre in ihren Ämtern bestätigt.
Zum Thema Jugendparlament beschloss der Rat, dass das Wahlalter bei 21 Jahren und nicht wie auch gefordert bei 18 Jahren liegen soll. Das Jugendparlament in Pattensen wird erstmals am 26. Mai gewählt. Das ist der Tag der Europawahl.
Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Sarstedt
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