„Viel Geld für die digitale Zukunft unserer Schulen“
Digitalisierung, Digitalpakt Schule, Schülerbeförderung und das Schloss Marienburg: Über diese und andere Themen ging es gestern bei einem Gespräch zwischen der für Laatzen, Pattensen und Sehnde zuständigen SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Silke Lesemann und Pattensens Bürgermeisterin Ramona Schumann.
PATTENSEN.
"Wir stehen in einem regelmäßigen Austausch über Themen, die eine kommunal- und landespolitische Schnittstelle haben", sagte Lesemann. Und die Landtagsabgeordnete hatte gute Nachrichten im Gepäck: Im Rahmen des Digitalpaktes Schule stehen ab sofort mehr als 522 Millionen Euro für die Verbesserung der IT-Bildungsstruktur an den niedersächsischen Schulen bereit. Wir investieren viel Geld in die Zukunft unserer Schulen - davon profitiert auch Pattensen: Die Stadt erhält insgesamt etwa 668 000 Euro aus dem Digitalpakt", freute sich Lesemann.
Aufgeschlüsselt bedeutet dies: Jede Schule in Niedersachsen ab 60 Schülern bekommt einen Sockelbetrag in Höhe von 30 000 Euro, Schulen mit weniger Schülern erhalten einen anteiligen Betrag. Hinzu kommt ein Kopfbetrag pro Schüler. Die einzelnen Schulen in Pattensen profitieren wie folgt: Die Grundschule Hüpede mit 76 Schülern erhält 30 000 Euro Sockelbetrag plus 16 927 Kopfbetrag, also insgesamt 46 927 Euro. Die Grundschule Leinetalschule mit 37 Schülern kann sich über einen Sockelbetrag von 18 500 Euro und einen Kopfbetrag von 8241 Euro freuen, insgesamt macht das 26 741 Euro. Die Grundschulen Pattensen (372 Schüler) und Schulenburg (67 Schüler) erhalten jeweils den vollen Sockelbetrag, hinzu kommen 82 855 Euro für die Grundschule Pattensen (insgesamt: 112 855 Euro) und 14 923 für die Grundschule Schulenburg (insgesamt: 44 923 Euro). Für die KGS mit ihren 913 Schülern bedeutet das: 30 000 Euro Sockelbetrag, plus 406 700 Euro Kopfbetrag, was insgesamt 436 700 Euro ausmacht.
In den meisten Schulen werde der Sockelbetrag laut Kultusministerium für eine Grundausstattung mit WLAN und Anzeigegeräten zu nutzen sein, in hoch entwickelten Schulen könnten diese Einrichtungen gegebenenfalls erweitert oder erneuert werden oder im Rahmen der Vorgaben durch die Bund-Länder-Vereinbarung auch digitale Endgeräte für die Schule angeschafft werden, berichtete Lesemann. Der Sockelbetrag ist vom Schulträger verpflichtend für die jeweilige Schule auszugeben. Die Finanzmittel des Kopfbetrags kann der Schulträger in eigener Verantwortung auf seine Schulen verteilen. Dadurch kann er Schwerpunkte setzen und seine Schulen auf den gleichen Stand bringen, wenn er in der Vergangenheit schon Leuchtturmschulen stärker gefördert hat. Auch schafft dieses Verfahren Spielräume, die gegebenenfalls aufgrund baulicher Gegebenheiten oder aber aufgrund von Aspekten der Schulentwicklungsplanung sinnvollerweise vor Ort von den Kommunen entschieden werden sollten. Pattensen arbeite bereits an einem Medienentwicklungsplan, betonte Schumann.
Gesprochen haben Lesemann und Schumann auch über die Situation bei der Schülerbeförderung. Mit dem neuen Schuljahr müssen Schülerfahrten von Schulenburg oder Jeinsen ins Gymnasium nach Sarstedt von den Eltern künftig allein gezahlt werden. Vom Schuljahr 2019/20 an der wird der freiwillige Zuschuss der Region wegfallen, den Eltern erhalten, deren Kinder auf Schulen außerhalb der Region gehen. "Es führt dazu, dass die betroffenen Schüler unzumutbare Entfernungen zur Schule zurücklegen müssen, manche müssen zwei bis drei Mal umsteigen und sind bis zu eineinhalb Stunden unterwegs", berichtete Schumann. Betroffen seien zum Beispiel Kinder aus Schulenburg und Jeinsen, die künftig das Erich Kästner Gymnasium im Laatzen besuchen müssten anstatt der viel näher gelegenen Oberschulen in Sarstedt und Hildesheim. In Pattensen seien laut der Bürgermeisterin eine Vielzahl an Schülern von den längeren Schulwegen betroffen, so Schumann. "Dieses Problem gibt es nicht nur in Pattensen, sondern in ganz Niedersachsen - wir suchen deshalb nach einer landesweiten Lösung", betonte Lesemann. Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich für die Einführung eines Niedersachsen-Schülertickets ein. "Ich bin auch weiterhin im Gespräch mit der Region Hannover und lasse bei dem Thema nicht locker", sagte Schumann.
Zufrieden zeigten sich Schumann und Lesemann über die Überführung des Schlosses Marienburg in eine gemeinnützige Stiftung. Bund und Land stellen in den nächsten Jahren jeweils rund 13,6 Millionen Euro für dessen Sanierung zur Verfügung. "Ich freue mich, dass die 60 Arbeitsplätze gesichert werden konnten und das Schloss für die Öffentlichkeit erhalten bleibt", sagte Lesemann.
Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Sarstedt
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