Lesung über Theodor Fontane am Donnerstag in der Heimatstube

PATTENSEN. 

Anlass ist dessen 200. Geburtstag am 30. Dezember. Theodor Fontane (1819-1898) zählt zu den großen Erzählern des deutschen Realismus; er stammte von den französischen Hugenotten ab, lebte in Berlin und wurde wie sein Vater Apotheker. Als Schriftsteller begann er mit Reise- und Landschaftsschilderungen ("Wanderungen durch die Mark Brandenburg") und Balladen, erst mit 60 Jahren tritt er mit seinem ersten historischen Roman ("Vor dem Sturm") hervor, fünf Jahre später dann folgen seine großen Gesellschaftsromane.

Im Beobachten und Darstellen sieht er die Aufgabe des Dichters, und er nimmt diese mit tiefem Ernst und feiner Menschlichkeit wahr. Die Zeit des Lyrikers Fontane beginnt dagegen sehr früh; schon mit zwanzig Jahren veröffentlichte er Gedichte im "Berliner Figaro". Es dauerte allerdings bis zur Ausgabe eines ersten Gedichtbandes; immerhin konnte Fontane sich aber vom Honorar einen Anzug für seine Hochzeit am 16. Oktober 1850 kaufen und die Fahrt mit der Brautdroschke bezahlen.

Die 5. Auflage seiner Gedichte, die Ausgabe "letzter Hand", erschien 1897 im Jahr vor seinem Tod im September 1898. Gewiss steht Fontanes lyrisches Schaffen, von den weltbekannten Balladen einmal abgesehen, ein wenig im Schatten seiner großen Romane, und doch sagt kein Geringerer als Thomas Mann 1910 von ihm, "dass kein Schriftsteller...mir die Sympathie und Dankbarkeit, dies unmittelbare Entzücken, diese unmittelbare Erheiterung, Erwärmung , Befriedigung erweckt, die ich bei jedem Vers von ihm empfinde."

Und eben dieses Entzücken will das Pattenser Lese-Trio mit Gabriele Dreesmann, Horst Jansen und Hermann Schuhrk am 12. Dezember seine Zuhörer spüren lassen und lädt dazu ein. Der Eintritt ist wie immer kostenfrei.