Pattensen
Dienstag, 11.02.20 - 21:57 Uhr

Geburtstag von Herzog Erich I. jährt sich am Sonntag zum 550. Mal

Das steinerne Dankeschön an den Herzog ist zwischen 1540 und 1549 entstanden, ist also nach der St.-Lucas-Kirche das älteste oberirdische Zeugnis der Pattenser Geschichte. Es ist im zweiten Stock des Rathauses ausgestellt.

PATTENSEN. 

Herzog Erich wurde am 16. Februar 1470 in Neustadt/a.Rbge. als Sohn Herzogs Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg geboren; sein Pate war Maximilian von Österreich (1459-1519, ab 1493 Kaiser), dem er auch in der Schlacht von Mengersbach (bei Regensburg) 1504 das Leben rettete.

 

1494 teilt Erich sich mit seinem Bruder Heinrich dem Älteren in das väterliche Erbe; Heinrich übernimmt Wolfenbüttel, Erich 1495 Calenberg-Göttingen. Anlässlich dieser Erbteilung hatte Erich gesagt: "Dat Land twischen Deister un Leine, dat is et rechte, dat ick meine."In der Hildesheimer Stiftsfehde wurde Pattensen 1519 erobert und fast vollständig eingeäschert, alle Befestigungen wurden geschleift. Erich sorgte für den Wiederaufbau von Stadt und Burg und die Wiederherstellung der Mauern und Wälle und der befestigten Tore. Die heute am Dammtor in Pattensen sichtbare Mauer stammt aus dieser Zeit.

 

Nach dem Tode Erichs 1540 wurde ihm von der dankbaren Pattenser Bürgerschaft ein dauerhaftes Denkmal gesetzt: In einem Lobgedicht auf einer Schriftplatte aus Sandstein, 134 Zentimeter hoch und 242 Zentimeter breit, wurde, verfasst von einem Justinus Gobler, der Dank in lateinischen Hexametern dargebracht. Die Schrift ist erhabene Fraktur in vertieften Zeilenstreifen, zwei beigefügte Bilder verdeutlichen das. Diese Schrifttafel ist jetzt im neuen Pattenser Rathaus in die Wand eingelassen und dort zu den Öffnungszeiten der Stadtverwaltung im zweiten Stock zu besichtigen.

 

Der vollständige lateinische Text mit deutscher Übersetzung ist in der Pattenser Heimatstube, Steinstraße 9, erhältlich. Dort kann auch ein großes, von dem Pattenser Künstler Fred Pilzner erstelltes Gemälde betrachtet werden, das die Stadt nach dem Wiederaufbau im Jahre 1540 zeigt; die Heimatstube ist regelmäßig donnerstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet, darüber hinaus nach Vereinbarung unter Telefon (0 50 66) 69 02 85.

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