„Runder Tisch im Freien“ zu Ackerrandstreifen geht erfolgreich weiter
PATTENSEN.
Das Projekt Wegraine und Straßenbegleitgrün für die Artenvielfalt, das der BUND Pattensen Anfang Juli mit einem "Runden Tisch im Freien" angeschoben hat, nimmt Konturen an. Beim zweiten Treffen auf dem Hof des Pattenser Landwirts Christian Redeker nach der Getreideernte Ende August waren auch wieder die Vertreter aller Realgemeinden in Pattensen vertreten. Sie zeigten damit, dass das Thema für die Landwirtschaft wichtig ist.
In der Runde stellte Nina Lipecki von der Deutschen Wildtierstiftung (DeWiSt), die zugleich Regionalkoordinatorin Feldhamsterland Niedersachsen ist, ein Kataster der Wegraine in der Region Pattensen in Aussicht. Eine solche Erfassung der Ackerrandstreifen schafft die Grundlage, um konkrete Maßnahmen für ihre Pflege einschließlich einer zeitlich gestaffelten Mahd zur Förderung der Blütenvielfalt zu entwickeln.
Für die Realisierung des Projekts ist dies ein Glücksfall - nicht nur für die Verbesserung der Artenvielfalt von Wildbienen und Schmetterlingen, sondern auch für den vom Aussterben bedrohten Feldhamster. Weil er immer öfter Deckung und Nahrung statt auf den Feldern auf Ackerrandstreifen sucht, gewinnen Wegraine auch für den Schutz des Feldhamsters zusehends an Bedeutung. Das Kataster kann nach Angaben von Lipecki für das Ackerrandstreifen-Projekt des BUND mit den Landwirten genutzt werden. In etwa zwei Monaten werden die Daten vorliegen. Sie werden Grundlage für den nächsten "Runden Tisch im Freien" sein.
Beim nächsten Treffen soll auf Anregung von Mareike Herbst von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) auch ein Konzept zur Pflege und Aufwertung der Feldraine als Biotope für eine Verbesserung der Artenvielfalt vorgestellt werden. Der Landschaftspflegeverband Göttingen hat es zusammen mit den Feldmarkverbänden entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Dieses Konzept soll vom Vorsitzenden der Feldmarkverbände - was den hiesigen Realverbänden entspricht - vorgestellt werden.
Mithilfe dieser Bausteine wollen die Teilnehmer des Runden Tisches ein eigenes Konzept für die Wegraine in Pattensen erarbeiten, das nach Einschätzung der Naturschutzbeauftragten Sibylle Maurer-Wohlatz bereits im nächsten Frühjahr von den Landwirten umgesetzt werden könnte. Gleichzeitig sollen die Möglichkeiten für eine finanzielle Förderung ausgelotet werden. Wichtiges Ziel ist dabei aus Sicht der BUND Ortsgruppe Pattensen, über die Feldsäume einen Biotopverbund zu schaffen, mit dem die Lebensräume für Tiere und Pflanzen der Feldmark geschützt werden können. Beispielsweise brauchen Wildbienen diese Vernetzung, weil sie nur 200 bis 500 Meter weit fliegen können, anders als Honigbienen, die mehrere Kilometer schaffen.
Außerdem sollen weitere Akteure an den Runden Tisch geholt werden. Derzeit gehören ihm neben der Naturschutzbeauftragten für Pattensen und BUND-Vertretern der Bezirkslandwirt für Pattensen, Dirk Meier, die Vorsitzenden der Realverbände, die DeWiSt, Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover, des NABU, der LWK, der Jägerschaft, der Stadt Pattensen sowie der Straßenmeisterei Ronnenberg an. Zum nächsten Treffen sollen darüber hinaus die Ökologische Station Mittleres Leinetal (ÖSML), der Gewässer- und Landschaftspflegeverband Mittlere Leine - GLV 52, Vertreter der Kirchengemeinden, die Flächen in der Region besitzen, des Leineverbands, sowie der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG) in Hannover eingeladen werden.
Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Sarstedt
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