Region und Stadt Hannover planen gemeinsames Impfzentrum
Auf dem hannoverschen Messegelände soll in den kommenden Wochen ein gemeinsames Impfzentrum von Region und Landeshauptstadt Hannover entstehen. Das haben Regionspräsident Hauke Jagau und Oberbürgermeister Belit Onay am gestrigen Montag bekannt gegeben.
REGION.
"Die vergangenen Wochen haben den Menschen pandemiebedingt einiges abverlangt. Die hoffentlich bald beginnenden Impfungen sind ein Grund zur Hoffnung, dass wir die Pandemie zurückdrängen können. Der Weg zurück zur Normalität ist aber noch weit", so Onay. Jagau ergänzt: "Das Impfzentrum ist ein erster Schritt, damit wir im Verlauf des nächsten Jahrs hoffentlich wieder zu mehr Normalität kommen. Die Isolation und die Angst vor Begegnung mit anderen sind auf Dauer eine Belastung für jeden und jede einzelne und für und gesamte Gesellschaft."
Per Erlass hatte das Land Niedersachsen die örtlichen Katastrophenschutzbehörden beauftragt, Impfzentren zu erstellen. In der Region Hannover gibt es zwei Katastrophenschutzbehörden - die Region und die Stadt Hannover. "Da der Erlass die Möglichkeit der Kooperation zwischen den Behörden einräumt, haben wir uns entschieden, die Aufgabe gemeinsam anzugehen", sagt Cordula Drautz, Finanz- und Gebäudedezernentin der Region Hannover. "Das bietet die Chance, Ressourcen zu bündeln und den ohnehin ambitionierten Zeitplan einzuhalten. Dabei setzen wir auf die hauptamtlichen Strukturen der Berufsfeuerwehr genauso wie auf die ehrenamtlichen Strukturen der Hilfsdienste", ergänzt Axel von der Ohe, Ordnungsdezernent der Landeshauptstadt Hannover.
Bis zum 15. Dezember - so die Planung - soll auf dem Messegelände ein funktionsfähiges Impfzentrum eingerichtet sein. Die Vorteile des Standorts liegen auf der Hand: "Erreichbarkeit und Parkmöglichkeiten, technische Anschlüsse, sanitäre Anlagen und Sicherheitsaspekte müssen berücksichtigt werden. Auch die Barrierefreiheit gilt es sicher zu stellen. Das Messegelände kann all diese Anforderungen erfüllen und ist mit allen Verkehrsmittel ideal erreichbar. Es bietet zudem die Möglichkeit, das Zentrum weiter auszubauen, wenn es nötig ist", erläutert Drautz.
Zu berücksichtigen seien zudem die Anforderungen an den Transport und die Lagerung des Impfstoffs: "Wir müssen uns darauf einrichten, dass der Impfstoff in Teillieferungen kommt und Zeitpunkt und Anzahl der Impfdosen kurzfristig mitgeteilt werden. Auf all diese Eventualitäten müssen der Standort und das Personal vorbereitet sein - wir brauchen eine hohe Flexibilität in jeder Hinsicht." Es gelte zudem sicherzustellen, dass auch die Zweitimpfungen nach 21 beziehungsweise 28 Tagen gewährleistet werden können.
Bis Dienstag, so die Forderung des Landes, müssen die Katastrophenschutzbehörden ihre Konzepte eingereicht haben. Neben dem Messegelände wird aktuell auch das Hannover Congress Centrum als möglicher Standorte geprüft. "Es spricht viel dafür, die Impfungen auf einen oder auf wenige Standorte zu konzentrieren und nicht zahlreiche kleinere Zentren zu schaffen", sagt von der Ohe. Es würden darüber hinaus, wie in den Vorgaben des Landes gefordert, auch acht mobile Impfteams eingesetzt, die Menschen aufsuchen, denen der Weg zur Messe nicht zuzumuten sei.
Mit Blick auf die Frage, wer die Kosten trage, fordert von der Ohe Klarheit des Lands Niedersachsen. Für eine erfolgreiche Bewältigung der Aufgaben müssten die beauftragten Behörden zudem Planungssicherheit haben in Bezug auf alle Leistungen, die das Land Niedersachsen selbst erbringen wolle, zum Beispiel Impfstofflogistik, Transport und Terminmanagement. "Außerdem brauchen wir eine Vorgabe der Ständigen Impfkommission (StIKo) zur Reihenfolge der zu impfenden Gruppen", so von der Ohe. Jagau und Onay erläutern abschließend: "In der Region Hannover sind wir bislang vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen. Unseren Weg wollen und werden wir fortsetzen. Die Impfzentren sind der nächste Schritt."
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