Pattensen
Mittwoch, 26.05.21 - 12:22 Uhr

Leserbrief zum Beitrag "Kampfabstimmung: Pattenser Rat beschließt Moratorium"

PATTENSEN. 

Zu spät!

 

Die mit wertvollem Granitpflaster seit mehr als 100 Jahren bestehende und immer noch intakte Straße Neuer Weg wird trotz des Moratoriums für mehr als 850 000 Euro völlig neu erstellt. Obwohl die Rechtslage in Bezug auf die vom Rat abgeschaffte Straßenausbausatzung (Strabs) immer noch ungeklärt ist, hat die Stadtverwaltung die Grunderneuerung des Neuen Weges vorangetrieben und die Arbeiten ausgeschrieben. Die Anlieger sind bis zur letzten Woche noch davon ausgegangen, dass die Aussage der Bürgermeisterin, alle Arbeiten seien gestoppt, gilt. Nun wurde der Auftrag zum vollständigen Abriss des Neuen Weges und dessen Neuaufbau vergeben. Warum diese Arbeiten überhaupt ausgeschrieben wurden, ist den Anliegern unverständlich. Die Stadtverwaltung führt Gutachten an, die genau beschreiben, wie ein neuer sachgerechter Straßenaufbau im Neuen Weg auszusehen hat. Ein Gutachten darüber, ob die Straße tatsächlich erneuerungsbedürftig ist, liegt offenbar nicht vor. Genau diese Notwendigkeit der Erneuerung bezweifeln nicht nur die Anlieger. Die Verwaltung behauptet, eine Verzögerung der Arbeiten würde den Straßenzustand noch weiter verschlechtern und die Sanierung zusätzlich verteuern. Wenn eine Straße komplett erneuert werden soll, ist es doch völlig egal, in welchem Zustand die Straße zuvor war, an den Kosten ändert das nichts. Im Gegenteil, mögliche Restwerte der Straße werden bei den Arbeiten zerstört und führen zu einer Sonderabschreibung, die das Haushaltsdefizit noch erhöht. Über welchen Schaden reden wir also? Der einzige dauerhafte Schaden, der bisher zu verzeichnen ist, ist der Vertrauensverlust in die Verwaltung und Teile der politischen Parteien.

 

Karl-Heinz Schieweg

Pattensen

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