Rückkehr nach Hannover: Ausstellung über Schutzgott Bes ab 2022 wieder da
REGION.
Mit Spannung wurde die Eröffnung zur Sonderausstellung „Guter Dämon Bes – Schutzgott der Ägypter“ am 05. November 2020 erwartet. Eine Verkettung unglücklicher Umstände führte jedoch dazu, dass die wertvollen Ausstellungsstücke von keinem Besucher gesehen werden konnten. Jetzt soll es 2022 eine neue Chance geben, denn der Schutzgott Bes kehrt nach Hannover zurück.
Die Götter meinten es nicht gut mit dem ägyptischen Schutzgott Bes. Die ursprünglich geplante Ausstellung über die bedeutende Gottheit war eine Art Phantomausstellung, die für ein halbes Jahr im Museum August Kestner zu Gast war. Im April 2021 mussten die Stücke wieder abgebaut werden, um der nachfolgenden Sonderausstellung Platz zu machen. Glück im Unglück: Im Jahr 2022 soll Bes erneut eine Chance bekommen und die Besucher mit seinen Mythen und Legenden begeistern können.
In der Götterwelt Ägyptens wird Gott Bes als Beschützer angesehen, der die Leidenden und Menschen in Gefahr vor bösen Tieren, Krankheiten oder Unheil beschützt. Oftmals wurde er als Schlangenwürger bezeichnet, da er der Sage nach in der Wüste Verirrte vor den tödlichen Angriffen giftiger Reptilien bewahrte. Allerdings wird Bes noch eine weitere Funktion zugeschrieben. Als Gott der Zeugung und Geburt fand man im alten Ägypten seine Abbildungen in Schlafzimmern und Gemächern, um die wohlwollende Kraft in direkter Nähe zu spüren. Neugeborene standen somit unter dem starken Schutz von Bes, glaubten die Ägypter.
Noch heute ist der Gott eine wichtige Figur für die Menschen. Seine positive Bedeutung, die aufgrund seiner lebensbejahenden Einstellung auch oft den Zusatztitel „Gott der guten Laune“ trägt, wird in schwierigen Zeiten umso mehr gefragt.
Faszination alter Gottheiten
Der Glaube an mystische Wesen und Gottheiten, die für den Schutz der Menschheit verantwortlich sind, haben eine lange Tradition. Besonders in Ägypten, wo Pharaonen, Mumien und die Vorstellung an ein Leben nach dem Tod sehr stark in der Historie verankert sind, haben Menschen die Faszination an die übermenschlichen Wesen nicht verloren. Sie bieten Halt in einer sich schnell wandelnden Zeit, in der Beständigkeit fehlt und eine Leitfigur fehlt.
Auch die Entertainment-Industrie hat sich den vielen Geschichten rund um Gottheiten und alter Legenden angenommen und überträgt die faszinierende Aura in die Moderne. Grenzen scheint es dabei nicht zu geben: Im Slot Game „Book of Kings“ werden auf fünf Walzen verschiedene Elemente und Zeichen aus der Mythologie genutzt, um sich den Weg zum möglichen Gewinn zu bahnen. Stehen die Zeichen und Darstellungen der Gottheiten in der richtigen Kombination, kann die Schatzkammer geöffnet werden. Neben diesem Spielautomaten spielen Interessierte im ähnlich anmutenden Game „Rise oft he Pharaos“ mit den Königen Ägyptens. Auch hier müssen Skarabäen, Gaben und Schriftzeichen in der korrekten Anordnung erscheinen, um die Reichtümer in den verborgenen Kammern zu bergen.
Der Fantasie der Spieleentwickler sind dabei keine Grenzen gesetzt. Selbst moderne Story-Ansätze lassen sich mit den überlieferten Sagen verbinden und zu einer spannenden Story verweben. Die beliebte Gaming-Reihe „Assassin’s Creed Origins“ schickte die Kämpfer im besten Teil der Reihe, wie Kritiker behaupten, in eine abwechslungsreiche Spielwelt, in der ein persönlicher Rachefeldzug den Grundaufbau der Story liefert. Begegnungen mit Kleopatra, Caesar und der Bau der Pyramiden sind in der Storyline zweifelsfrei integriert.
Auch Hollywood versucht sich regelmäßig an neuen Produktionen, die mit Versatzstücken aus der Mythologie Ägyptens spielen. Beliebt und gefragt sind Mumien, die sich schon in zahlreichen Abenteuerfilmen erheben durften und für Gänsehaut sorgen durften. Schauspieler Boris Karloff legte mit seiner Mumien-Darstellung 1932 den Grundstein für alle folgenden Filme gleicher Art, die nicht ausschließlich würdige Nachfolger ans Tageslicht zerrten. Zuletzt ging Tom Cruise im Remake „Die Mumie“ baden und kassierte weltweit miese Rezensionen. Auf einen anderen Fokus stützte sich 1997 Regisseur Peter Hyams in seinem Horror-Thriller „Das Relikt“. In einem Museum wird ein altes Artefakt ausgestellt, das von seiner jahrhundertealten Kraft offensichtlich nichts eingebüßt hat und die Besucher der Reihe nach umbringt. Dass alter Zauber bis in die Gegenwart überdauern kann und endlos ist, gehört zum Teil der Story, aber spiegelt auch den Glauben wider, der über Generationen transportiert wird.
Museumsbesucher in Hannover erhalten zweite Chance
Kein Wunder, dass sich die Initiatoren der Ausstellung über Bes und die Verantwortlichen des Museums August Kestner dafür einsetzten, die sehenswerte Zusammenstellung über den guten Dämon Bes noch einmal nach Niedersachsen zu holen. 2022 erhalten alle Besucher eine zweite Chance, sich die Artefakte und Zeichnungen genauer anzusehen.
Die Anstrengungen, die Ausstellung zurück nach Hannover zu holen, haben in der Umsetzung und Planung viele Nerven gekostet. Zudem verschlang der Aufbau und Abbau für den ursprünglichen Ausstellungszeitraum von November 2020 bis April 2021 viel Geld, das vom Museum durch fehlende Eintrittsgelder nicht gedeckelt werden konnte. Der Einsatz und der Glaube daran, dass der zweite Versuch ein voller Erfolg wird, bringt zusätzlich hohe Erwartungen mit sich.
Gäste dürfen sich somit auf eine Vielfalt an Stücken freuen, die von der Bedeutung des Gottes Bes zeugen. Zeichnungen, Gemälde oder alte Tonkunst erzeugen ein Bild des guten Dämons, der sich im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Namen in der Mythologie etabliert hat. Sprach man bisher in der ägyptischen Mythologie von Anubis, Horus oder Maat, tauchte der Name Bes nur selten in der Aufzählung auf. Der Wunsch nach besseren Zeiten und mehr Lebensfreude in schwierigen Situationen haben den Gott der guten Laune jedoch mehr in den Fokus gerückt.
Weitere Informationen erhalten
Wer sich vor dem Besuch der Ausstellung über Bes und seine Bedeutung detaillierter informieren möchte, der kann im Magazin „Antike Welt“ weitere interessante Fakten über die Gottheit nachlesen. In der Juni-Ausgabe 2020 widmet sich das Magazin im Leitartikel dem ägyptischen Gott und geht noch näher auf seine Vergangenheit, seinen Ursprung und seine wachsende Beliebtheit ein. Anlässlich der ersten Ausstellungsperiode wurde der Artikel verfasst. Von seiner Relevanz hat der Bericht jedoch nichts verloren und ist auch für die kommende Ausstellung 2022 empfehlenswerter Lesestoff. Über den Shop des WGB Verlags kann das Heft als Einzelexemplar bestellt werden. Dass das kommende Jahr unter einem guten Stern steht, steht mit Bes außer Frage. Karten für die Ausstellung im Hannoveraner Museum sind noch nicht erhältlich, aber werden rechtzeitig in den Vorverkauf gegeben.
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