Pattensen
Dienstag, 15.02.22 - 08:01 Uhr

Mehr Sicherheit für die Stadt: CDU fordert kommunalen Präventionsrat

Der Präventionsrat, den Roman Dobberstein (links) und Georg Thomas von der CDU-Stadtratsfraktion fordern, soll dazu beitragen, dass sich Polizei, Jugendpflege, Verwaltung und weitere Akteure regelmäßig zusammensetzen und Lösungen entwickeln - bevor es zu weiteren Vorfällen in der Stadt kommt.

PATTENSEN. 

Nachdem die Polizei in den vergangenen Monaten mehrfach in Pattensen eingreifen musste, weil es zu Ruhestörungen, Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen kam, hat die Pattenser CDU erneut Bemühungen gestartet, um gerade nachts die Polizeipräsenz zu erhöhen. Da hier die Erfolgsaussichten aktuell leider gering scheinen, hat die Ratsfraktion zusätzlich einen Antrag zur Gründung eines kommunalen Präventionsrats auf den Weg gebracht.

 

"Wir wollen damit alle Beteiligten von der Polizei bis zur städtischen Jugendpflege an einen Tisch bringen, um gemeinsam Handlungsansätze und Lösungen zu entwickeln. Unser Ortsbürgermeister hat mit dem Gespräch mit einigen Jugendlichen einen Anfang gemacht. Im Pattenser Präventionsrat können alle Beteiligten von Polizei, Verwaltung bis zur Schulleitung gemeinsam Lösungen entwickeln. Wir wissen aus anderen Städten, dass diese vertiefte Zusammenarbeit einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit in der Stadt leisten kann, bei der auch die Interessen der Jugendlichen berücksichtigt werden", erklärt Georg Thomas, Vorsitzender der Pattenser CDU-Stadtratsfraktion.

 

Seit 2016 setzt sich die CDU-Pattensen für die Schaffung eines kommunalen Präventionsrats ein. Anlässe für eine Beratung im Präventionsrat gab es in der jüngeren Vergangenheit in Pattensen vermehrt. Beispielhaft seien die Farbanschläge auf das Graffiti der KGS-Schüler an der Göttinger Straße sowie auf die CDU-Geschäftsstelle, die Lärmbelästigung an der Volksbank, verschiedene Körperverletzungsdelikte, die zum Teil gemeinschaftlich begangen wurden, Raub, Diebstahl und nicht zuletzt der Vandalismus an der KGS erwähnt.

 

Ziel der Einrichtung eines Präventionsrats ist die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Verwaltungen von Stadt und Region, der Justiz, der Polizei, den Schulen und weiteren gesellschaftlichen Kräften und Institutionen. Die Erfahrung anderer Kommunen zeigt, dass durch diese Institutionen-übergreifende Zusammenarbeit die Prävention vor Gesetzesverstößen aktiv gestärkt und so Kriminalität verhindert werden kann, wenn man sich auf konkrete Projekte mit hoher Wirksamkeit konzentriert."Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", ergänzt CDU-Ratsmitglied Roman Dobberstein.

 

"In rund 200 Städten und Gemeinden in Niedersachsen gibt es bereits Präventionsgremien. Für mich ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum das nicht auch für Pattensen ein Gewinn sein soll. Deswegen muss die Stadtverwaltung jetzt endlich tätig werden", sagt Dobberstein.

 

Die kommunalen Präventionsräte werden vom Niedersächsischen Justizministerium unterstützt. Dort wurde der Landespräventionsrat bereits im Jahr 1995 eingerichtet. Die wichtigsten Ziele der Prävention sind die Verringerung des Kriminalitätsaufkommens und die Stärkung des subjektiven Sicherheitsempfindens. Das Land Niedersachsen unterstützt Kommunen mit fachlichem Input und auch finanziell. Maßnahmen der öffentlichkeitswirksamen Sensibilisierung für das Thema, kommunalen Netzwerkbildung, Förderung von Zivilcourage und politischer Bildung, demokratischer Normen- und Wertevermittlung sowie des Deeskalationsmanagements werden mit bis zu 30 000 Euro pro Jahr gefördert.

 

Nach den Vorstellungen der CDU sollen sich an dem kommunalen Präventionsrat in Pattensen mindestens Vertreter von Polizei, Justiz, Stadtverwaltung, Region Hannover und KGS beteiligen. Für die Beteiligung weiterer Institutionen wie Kirchen, Vereinen und anderer Initiativen soll das Gremium offen sein, wenn diese sich einbringen möchten.

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