Zweite Graßhoff-Lesung am 9. Juni
PATTENSEN.
Die Juni-Lesung des Pattenser Lese-Trios - es ist die 184. der Lesereihe "Kultur zwischen Cappuccino und Espresso" - findet statt am Donnerstag, 9. Juni, ab 18.30 Uhr im großen Saal des Calenberger Hofes, Göttinger Straße 26. Sie ist ein weiteres Mal Fritz Graßhoff (1913-1997) gewidmet.
Die vorhergehende Graßhoff-Lesung im Mai war ein bisschen Opfer des Unwetters geworden, die treue Zuhörerschaft war nur zu einem Drittel vertreten. Das soll nun nicht heißen, dass die Lesung wiederholt wird, vielmehr war den Interpreten bei der Ausarbeitung des Programms aufgefallen, dass Fritz Graßhoff viel mehr zu bieten hat, als in einer einzigen Lesung vermittelt werden kann. Allerdings werden auch einige seiner derben und deftigen Texte vorgetragen werden, aber keine Wieder-holungen.
Die Vita Graßhoffs ist weitgehend bekannt, bedarf jedoch noch der einen oder anderen Ergänzung: 1933 machte er sein Abitur (Latein und Griechisch hatte er gelernt!) und begann eine Lehre als Kirchen-maler; später war er journalistisch tätig. 1938 kam er zum Militär, geriet im Krieg nach Russland und zum Schluss in englische Gefan-genschaft. Von 1946 bis 1967 lebte er in Celle, dort erschien bereits 1947 die "Große Halunkenpostille". Sein Geld verdiente er haupt-sächlich mit Schlagertexten, die Einnahmen aus diesen Erfolgs-schlagern sicherten das Familieneinkommen. Er übersetzte darüber hinaus "Fredmans Episteln" des schwedischen Nationaldichters Carl Michael Bellman und Verse aus der römischen und griechischen Antike. Auch ernsthafte und tiefsinnige Lyrik gehört zu seinem Repertoire, und über Krieg und Gefangenschaft, Vertreibung und Spekulanten-Gier hat er kritische Texte verfasst ("Hoorter Brevier" 1947, zum Beispiel Stacheldrahtkantate). Sein Roman "Der blaue Heinrich" fand leider kaum Beachtung.
Diesen ganz anderen Autor möchte das Pattenser Lese-Trio mit der zweiten Graßhoff-Lesung seinem Publikum nahebringen. Der Eintritt ist wie immer frei. Die üblichen corona-bedingten Vorsichts-Maßnahmen (Abstand halten und bis zum Sitzplatz Schutzmaske tragen) sollten im Interesse aller nach wie vor beachtet werden. Platz-Reservierungen sind per Anmeldung bei Horst Jansen unter (0 51 01) 51 70 oder Hermann Schuhrk unter (0 50 66) 69 02 85 möglich.
Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Sarstedt
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