Laatzen
Donnerstag, 21.11.24 - 08:01 Uhr

Gemeinsam erinnern, gemeinsam gedenken

Schullehrer Wilhelm Paetzmann (von links), Diyar Abduh, Hivy Seko, Lisa Eyben, Emily Prinz, Pastor Christoph Tödter und Ortsbürgermeister Heinrich Hennies gedenken der Opfer von Kriegen.

INGELN-OESSELSE. 

Der diesjährige Volkstrauertag in den Ortsteilen Ingeln und Oesselse fand großen Zuspruch und brachte Bürger und Vereine der Gemeinde zusammen. Mitglieder der Schützenvereine "Horrido" Ingeln und Oesselse, der Freiwilligen Feuerwehr Ingeln-Oesselse, Vertreter der Politik, des Vereins Ingeln-Oesselse aktiv und zahlreiche Bürger gedachten gemeinsam an den Ehrendenkmälern Alte Schule in Ingeln und auf dem Friedhof in Oesselse der Opfer von Krieg und Gewalt.

 

Die Albert-Einstein-Schule in Laatzen setzte in diesem Jahr unter der Leitung von Wilhelm Paetzmann ein besonderes Zeichen. Drei Schülerinnen und ein Schüler behandelten die Folgen von Hass, Hetze und Verfolgung und gaben den Opfern eine Stimme. Ortsbürgermeister Heinrich Hennies betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung des Erinnerns für die heutige Gesellschaft: „Wir wollen und dürfen diese Gedenkstunde nicht als Pflichtübung betrachten. Vor allem die jüngere Generation ist offenbar der Meinung, dass sie hiermit nichts mehr zu tun haben.“ Es sei die Aufgabe aller, die Wahrheit über die Geschichte zu erzählen, um den Opfern gerecht zu werden.

 

Wilhelm Paetzmann, Fachbereichsleiter der Gesellschaftswissenschaften, erinnerte an die Herausforderungen des Gedenkens: „Der Volkstrauertag stellt uns vor die schier unmögliche Aufgabe, der Millionen von Menschen zu gedenken, die in der jüngeren Vergangenheit getötet wurden. Verstrickt und verblendet von einer unmenschlichen Ideologie.“

 

Bewegende persönliche Schilderungen der Schülerinnen und Schüler verdeutlichten die Dramatik von Verfolgung und Flucht. So berichtete Diyar Abduh von der Angst seiner kurdischen Familie, die in Syrien vor Gewalt fliehen musste und in Deutschland eine neue Heimat fand. Diese Geschichten mahnten zur Verantwortung, die Demokratie zu schützen und Frieden zu bewahren.

 

Pastor Christoph Tödter knüpfte mit dem Bibelzitat "Schwerter zu Pflugscharen und Speere zu Winzermessern" an die Hoffnung auf eine gerechte Welt an. „Die Botschaft des Propheten Micha ist heute genauso relevant wie damals“, erklärte er und unterstrich den Wunsch nach Frieden und Zusammenhalt.

 

Mit der feierlichen Kranzniederlegung durch Ortsbürgermeister Heinrich Hennies und Stellvertreter Michael Riedel sowie dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne fand der Volkstrauertag seinen würdigen Abschluss.

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