Gedenken an polnischen Zwangsarbeiter Josef Bocianowski
Am 29. November 1944 wurde der polnische Zwangsarbeiter Josef Bocianowski beim Abwurf einer Luftmine auf Devese getötet. Auf Initiative des Devesers Matthias Hamann fand anlässlich des 80. Todestages auf dem örtlichen Friedhof eine kleine Gedenkfeier statt.
DEVESE.
Josef Bocianowski war nur wenige Monate in Devese auf einem Bauernhof beschäftigt. Seit mindestens 1943 war er in Deutschland und lebte eine Zeit lang im Lager Mühlenberg. Er wurde 35 Jahre alt und hatte drei Kinder im Alter von fünf bis acht Jahren. Ob seine Familie von seinem Tod erfuhr oder was aus ihr wurde, ist nicht bekannt. Nachfragen sind nicht dokumentiert. Von 1940 bis 1945 waren an die acht Millionen Menschen aus ganz Europa, zumeist aus Polen und den Republiken der Sowjetunion nach Gefangenschaft oder Deportation aus ihren Heimatländern in der deutschen Kriegswirtschaft eingesetzt, viele von ihnen starben. In Devese arbeiteten mindestens 29 zumeist Menschen aus Polen, darunter 14 Frauen. Auf Bauernhöfen mit nur ein bis zwei ausländischen Arbeitern führte das praktische enge Zusammenleben im Alltag oft dazu, dass es den dort eingesetzten Menschen z. B. bezüglich der Ernährung besser erging als denen in der Industrie - trotz ihrer Entrechtung und der rassistischen Ideologie des NS-Regimes. "Wahrhaftige Erinnerung fördert die Versöhnung und schärft unseren Blick auf unser Leben", so Hamann. Zum Abschluß dankte er den Musikern des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Devese für die würdige musikalische Begleitung.
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