Region Hannover organisiert Hilfslieferung für die Ukraine
REGION.
Solarleuchten für innerörtliche Straßen sowie Solarmodule für die Versorgung mit Strom gehen in den nächsten Tagen in den Rajon (Kreis) Obuchiw, etwa 40 Kilometer südlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Beladen mit zwei großen Hilfspaketen ist heute ein Lkw vom aha-Wertstoffhof an der Ernst-Grote-Straße in Isernhagen in das rund 1500 Kilometer entfernte Kriegsgebiet gestartet. Die Region Hannover hat diese Hilfslieferung organisiert, nachdem sie sich erfolgreich um Mittel aus dem Projekt zur "Verbesserung des Bevölkerungsschutzes und Wiederaufbau mit kommunalen Partnerschaften" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beworben hatte.
"Ich freue mich, dass wir unsere Solidarität mit der Ukraine und dem Kreis Obuchiw mit dieser Hilfslieferung ganz konkret zum Ausdruck bringen können", so Regionspräsident Steffen Krach. "Auf diese Weise unterstützen wir die Menschen vor Ort mit dringend benötigten Sachmitteln und helfen ihnen, einen Teil der durch den russischen Angriffskrieg zerstörten Infrastruktur zu ersetzen und wiederaufzubauen."
Im Frühjahr hatte sich die Region Hannover um die Teilnahme an dem Hilfsprojekt beworben und wurde neben rund 80 weiteren Kommunen in Deutschland ausgewählt. Das BMZ übernimmt die Kosten für Sachgüter im Wert von bis zu 60 000 Euro pro Sachpaket und für die Anlieferung in die deutsche Kommune. Die Region Hannover finanziert die Logistik und den Transport in die ukrainische Partnerkommune.
Aus den angebotenen Sachpaketen hat der Kreis Obuchiw eines mit Solarbeleuchtung und eines mit Solarmodulen ausgewählt. Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) unterstützt die Hilfsaktion und stellt kostenfrei ein Lager für die Anlieferung und Abholung sowie das erforderliche Equipment zum Ab- und Aufladen zur Verfügung. Das Team Partnerschaften der Region Hannover kümmert sich um den Weitertransport und die benötigten Zollpapiere.
Nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat die Region Hannover 2023 freundschaftliche Beziehungen zum Rajon/Kreis Obuchiw aufgenommen. Angeregt durch die bereits seit 2022 bestehende Partnerschaft mit dem Partnerlandkreis Posen in Polen haben sich alle drei Partner im November 2023 erstmalig bei der Region Hannover getroffen. Dabei wurde eine künftige Kooperation zwischen dem Kreis Obuchiw und der Region Hannover verabredet.
Der Kreis Obuchiw mit seinen rund 227 000 Einwohnern liegt in der Zentralukraine, etwa 40 Kilometer südlich der Hauptstadt Kiew im Oblast Kiew. Er wurde am 7. März 1923 gegründet und ist seit 1991 Teil der heutigen Ukraine. Am 17. Juli 2020 erfolgte die Neugründung und Vergrößerung des Rajons im Rahmen einer Gebietsreform. Die neun Städte und Gemeinden des Kreises verteilen sich auf rund 3.600 Quadratkilometer. Obuchiw ist ein starker ukrainischer Industriekreis mit einer der größten Karton- und Papierfabriken Europas sowie Baustoffwerken und Kunststoff- und Recyclingbetrieben. In der Landwirtschaft überwiegen Molkereibetriebe sowie der Anbau von Getreide und Hülsenfrüchten.
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