"Meine Generation empfindet keine Trauer, wohl aber Gefühle des Gedenkens"

SARSTEDT. 

"Die zeitliche Distanz ist für meine Generation zu groß, deshalb ist es für uns nicht wirklich ein Trauertag, wohl aber ein Tag des Gedenkens." Das sagte unter anderem im Forum der Sarstedter Rogenbogenschule Marco Nehls, einer der vier Schülersprecher des Gymnasiums Sarstedt. Wie berichtet lag die Durchführung dieser Gedenkstunde in diesem Jahr beim Gymnasium Sarstedt.

Der Schüler des 11. Jahrganges machte zudem deutlich, "dass es wichtig ist, dass die Opfer nicht vergessen werden."So etwas Schreckliches wie die zwei Weltkriege dürfe es nie wieder geben. Der Volkstrauertag sei nicht ein Tag der Verehrung, sondern habe mahnenden Charakter. 

"Mit dem Volkstrauertag können sich viele Menschen nicht identifizieren, dieser Tag wird im Volk kaum wahrgenommen, obwohl es in Deutschland heute in jedem Ort Gedenkstunden gibt". Trauer sei mit etwas Negativen behaftet und für einige Menschen sei das auch etwas sehr Persönliches. "Aber meine Generation trauert nicht", sagte der Gymnasiast.

Für Marco Nehls ist dennoch klar: "Wichtig ist der Frieden in der Welt, und dazu gehört auch der soziale Frieden." Deshalb sei es gut, dass sich das Gymnasium Sarstedt für Gerechtigkeit auf dieser Welt einsetze.

Für Mareike und Emma aus der Eine-Welt-Arbeitsgemeinschaft der Sarstedter Bildungseinrichtung hat Gerechtigkeit einen sehr hohen Stellenwert. Die zwei jungen Damen berichteten kurz aus der Arbeit ihrer Einrichtung.

Bürgermeisterin Heike Brennecke  hatte zu Beginn Veranstaltung, musikalisch umrahmt von zwei Schülerinnen und zwei Schülern des Gymnasium, im Rahmen ihrer Begrüßung daran erinnert, dass vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg ausgebrochen ist, vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg und vor 25 Jahren die Berliner Mauer gefallen ist. "Täglich kommen Berichte über Kriege aus aller Welt in unsere Wohnzimmer - durch Fernsehen oder Internet.", betonte sie. Auch Sarstedt sei davon betroffen, weil die Stadt Flüchtlinge aus Krisengebieten aufnehmen würde.

Nach der Gedenkstunde in der Regenbogenschule setzte sich der Trauermarsch zum Friedrich-Ebert-Park in Bewegung, dort legten zwei Feuerwehrkameraden zusammen mit der Bürgermeisterin einen Kranz nieder. Heike Brennecke erinnerte an dieser Stelle noch einmal in die Opfer der Kriege, von Gewaltherrschaft und Terror.