238 Kilometer mit 5500 Höhenmeter werden überwunden

SARSTEDT. 

Bei ihrer 5. Teilnahme kam Kerstin Brünig nach 9:46:11 Stunden als 45. der Frauenwertung und 21. ihrer Altersklasse ins Ziel. Sie verbesserte ihre bisherige Bestzeit um 30 Minuten. Auch im Vergleich zu den männlichen Teilnehmern konnte sie sich mehr als behaupten und ließ viele von ihnen hinter sich.

Im Gesamtfeld kam sie als 1268. im ersten Drittel ins Ziel. Ihre Leistung ist umso höher einzustufen, als Kerstin Brünig in der Heimat nur unzureichende Trainings-Möglichkeiten für ein solches Extrem-Rennen vorfindet, denn Alpen-Pässe sind in der Nähe von Sarstedt bekanntlich nicht vorhanden.....

Der Startschuss für dieses traditionelle Radrennen, das am 30. August bereits zum 35. Mal stattfand, fiel um 6.45 Uhr in Sölden. Unter den 4293 Teilnehmern waren nur 256 Frauen. Dieses Rennen zählt aufgrund seiner langen und steilen Steigungen zu den härtesten Hobby-Rennen der Welt.

Zusätzlich zur Streckenlänge und den Anstiegen kam in diesem Jahr eine weitere Gegnerin hinzu: die Hitze. In St. Leonhard, dem letzten Ort vor der Abschluss-Steigung zum Timmelsjoch, wurden 38 Grad im Schatten gemessen.

Kerstin Brünig fuhr bei ihrer 5. Teilnahme in Sölden ein starkes Rennen. Auf der Passhöhe des Kühtai nach 50 Kilometer war sie schon zwölf Minuten schneller als bei ihrer bislang besten Leistung im Jahr 2012. Die Strecke führte danach über den Brenner- und den Jaufenpass. Hier versuchte sie Kraft für die schwere Abschlusssteigung zum Timmelsjoch zu sparen und kam in St. Leonhard 14 Minuten unter ihrer persönlichen Bestzeit an. Nun mussten auf 28 Kilometer Streckenlänge noch einmal 1760 Höhenmeter bewältigt werden. Viele Teilnehmer verloren hier aufgrund der beschriebenen äußeren Bedingungen und aufgrund des Umstandes, dass man hier schon 180 Kilometer und drei Alpenpässe in den Beinen hatte, viel Zeit. Kerstin Brünig allerdings konnte gerade auf dem letzten Teilstück noch einmal zulegen und überquerte jubelnd die Ziellinie.

Mit Andreas Conrad war ein weiterer TKJ-Sportler am Start. Er hatte erst vor zwei Jahren mit dem Rennradtraining begonnen, und für ihn ging es vor allem darum, gesund das Ziel zu erreichen und den Wettkampf zu genießen. Am Ende des Tages konnte er sich über sein erstes Finish beim "Ötztaler Radmarathon" freuen. Mit seiner Zeit von 11:49:51 Stunden kam er als 2881. (1604. seiner Altersklasse) immerhin auch noch im 2. Drittel des gesamten Teilnehmer-Feldes ins Ziel.