Sarstedt
Mittwoch, 20.01.16 - 17:00 Uhr

Dank und Anerkennung für zehn Jahre Ehrenamt als Schiedsfrau

Bürgermeisterin Heike Brennecke bedankt sich bei Karin Heimann

Schiedsfrau Karin Heimann (links) hat von Bürgermeisterin Heike Brennecke Glückwünsche, Blumen und Urkunde der Landgerichtspräsidentin überreicht bekommen.Aufn.: Reinhard Kroll

Karin Heimann ist seit zehn Jahren Schiedsperson für den Bezirk I - Stadtkern östlich der Innerste sowie für die Ortseile Gödringen, Hotteln und Ruthe - und wird es auch die nächsten fünf Jahre sein. Für dieses ehrenamtliche Engagement ist ihr heute im Sarstedter Rathaus Dank und Anerkennung ausgesprochen worden.

SARSTEDT. 

"Als ich damals dieses Amt angenommen habe, wusste ich darüber nichts", räumt Karin Heimann frank und frei ein. Zum Glück sei ihre Tochter Juristin, diesen familiären Beistand habe sie gern in Anspruch genommen. Heute kennt sich Karin Heimann in diesem Metier ausgesprochen gut aus, und weil das so ist, wurde sie im Dezember vom Rat der Stadt Sarstedt per Beschluss zum dritten Mal als Schiedsperson vorgeschlagen und vom Amtsgericht Hildesheim bestätigt worden.

 

Dem Vernehmen nach übt Karin Heimann dieses Ehrenmat gern aus. In den vergangenen zehn Jahren sei es ihr nur einmal nicht gelungen, eine Schlichtung unter den Streitenden zu erzielen. "Es ist ein gutes Gefühl, wenn sich nach dem Schlichtungstermin die streitenden Parteien die Hand geben und zufrieden den Heimweg antreten. Die Schlichtungstermine finden immer in Karis Heimanns Wohnung statt. "Ich könnte die Termine auch im Rathaus oder anderswo ansetzen", sagt sie. "Aber bei mir herrscht eine warme Atmosphäre, es hat sich bewährt."

 

Karin Heimann wusste heute Nachmitag im Rathaus einige Fälle ohne Namensnennung zu erzählen. "Einmal war ein Mann nach der Schlichtung zu Tränen gerührt", erzählte sie. Ein anderes Mal sei eine ganze Familie zur Schlichtung eines Nachbarschaftsstreites bei ihr gewesen, am Ende sei der Familienvater ihr um den Hals gefallen - vor Freude.

 

"Heutzutage kommen die Streitenden in Begleitung eines Anwaltes", berichtet die Sarstedter Schiedsfrau. Aber mit den Juristen habe sie nie ein Problem gehabt. "Die dürfen sowieso nur etwas sagen, wenn ich ihnen das Wort erteile." Oft würden sich die Streitenden vor dem Termin keines Blickes würdigen, danach aber in Frieden gehen. Worum es in der Regel geht? "Kleine Diebstähle, Beleidigungen, Nachbarschaftsstreitigkeiten über Grundstücksgrenzen oder Lärmbelästigung", antwortet Karin Heimann. Einmal sei es um einen halben Zentimeter gegangen, und die Streitenden hätten sich nicht einigen können, die Sache ging vor Gericht. "Das war der besagte eine Fall, den ich nicht schlichten konnte." Wie dieser Fall ausgegangen sei, könne sie nicht sagen, weil sie es nicht wisse.

 

"Das Amt der Schiedsperson ist ein ganz Besonderes", sagte Heile Brennecke. Es sei die Vorstufe zur Gerichtsverhandlung, die Rechte und Pflichten der Schiedsperson seien gesetzlich geregelt. "Die Schiedsperson trägt ein Stück zum Frieden in der Stadt bei, besonders unter Nachbarn." Vermitteln und Kompromisse schließen seien dabei sehr wichtig.

 

Karin Heimann hat jährlich drei bis vier Fälle abzuwickeln, der Kläger muss in der Regel die Kosten in Höhe von etwa 35 Euro tragen. "Der von der Schiedsperson ausgesproche Titel hat dreißig Jahre Gültigkeit und ist einem Gerichtsbeschluss gleichzusetzen", sagte Karin Heimann.

 

Auf der Internetseite der Stadt Sarstedt ist unter www.sarstedt.de mehr über das Amt der Schiedsperson zu erfahren und im Rathaus gibt es unter der Rufnumer 0 50 66-8005 54 (Frau Brinkmann) mündlich weitere Informationen. Zudem kann die Polizei Auskünfte darüber geben.

 

 

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