Schwerathletik: Zwei FSVer bei der Europameisterschaft dabei

SARSTEDT. 

Maxim Schutan ist neu im "Team Deutschland," denn er wurde erst Endev ergangenen Jahres wegen seiner guten Leistungen als Kaderathlet aufgenommen. In der ersten Disziplin, der Kniebeuge, fing Schutan mit 285 kg an. Sehr gut gebeugt, steigerte Schutan auf 297,5 kg. Auch hier ließ er keine Schwäche zeigen und wuchtete diese fast sechs Zentner schwungvoll von der tiefen Hocke bis zum gestreckten aufrechten Stand, gültig in die Wertung. Das Gefühl für gute Leistung war vorhanden, so meldete Maxime Schutan 315 kg für den letzten Versuch in der Kniebeuge. Kraftvoll und die Last voll unter Kontrolle, so beugte der Sarstedter diesen Versuch, doch die Kampfrichter werteten ihn ungültig, die Tiefe der Hocke reichte wohl nicht.

Beim Bankdrücken steigerte Schutan die Kontrahenten in Grund und Boden. Drückte der FSVer im ersten Versuch 160 kg, so steigerte er auf 197,5 kg, um sich im Ranking weiter nach oben zu platzieren. Mit brachialer Kraft drückte Maxim Schutan die 197,5 kg von der Brust, kontrolliert und technisch ohne Makel, zu einem gültigen Versuch. Mit 207,5 kg wollte er noch einen Platz gut machen, doch diese Last war an diesem Tag zu viel für. Derzeit auf Platz 4 ging Schutan motiviert an 240 kg beim Kreuzheben. Leicht sah es für die Zuschauer aus, als er die 240 kg gültig zog. Doch die schweren Kniebeugen zollten ihren Tribut und der Rückenstrecker meldete sich mit Schmerzen und drohte zu krampfen. Aber aufgegeben wird erst, wenn nichts mehr geht, und 260 kg ließ Schutan für seinen 2. Versuch auflegen. Leicht vom Boden abgezogen, doch der Rücken konnte nicht mehr gegenhalten und Schutan brach diesen Versuch ab. Schutan ließ den Rücken noch mal massieren und hoffte auf Lockerung. Eine Wiederholung mit 260 kg im dritten und letzten Versuch wollte sich Maxime Schutan nicht nehmen lassen. Leider sollte es nicht sein. Er konnte auch diesen Versuch nicht stemmen. Mit in Summe 735 kg belegte Schutan einen guten 4. Platz und holte damit wichtige Punkte für das Team Deutschland.

Gute Chancen auf eine Medaille hatte auch der gebürtige Sarstedter Tim Leitow. Verletzungsbedingt hatte er eine schwierige Phase bei der Wettkampfvorbereitung hinter sich und konnte den Trainingsplan nicht voll erfüllen. So machte Leitow einen vorsichtigen Einstieg in der Kniebeuge mit 255 kg. Gut gebeugt und ohne Schmerzen   steigerte Tim Leitow auf 300 kg, um den Anschluss an die Konkurrenz zu bekommen. Leitow entschied sich für den 2. Versuch zu einem Trikotwechsel. Leider reichte die Zeit nicht aus und Leitow konnte zu seinem Aufruf noch nicht auf der Bühne stehen, also wurde der 2. Versuch gestrichen. Die Entscheidung vom Trainer und Leitow war dann eine Steigerung auf 312,5 kg für den dritten Versuch. Selbstbewusst hob Leitow die Last aus den Ständern, ging sicher einen kurzen Schritt nach hinten, konzentrierte sich, ging in die Hocke und stand kraftvoll wieder auf. Gültig für den Sarstedter und eine Bronzemedaille in der Kniebeuge.

Noch weitaus vorsichtiger drückte Tim Leitow 100 kg beim ersten Versuch im Bankdrücken. Mit einem gültigen Versuch kann jetzt fast nichts mehr schief gehen und so meldete Leitow die doppelte Last von 200 kg für den zweiten Versuch. Der Ellenbogen meldete zwar Schmerzen, aber Tim Leitow drückte die Hantel nach oben zu einem gültigen Versuch. Mit 215 kg wollte Leitow noch weitere Kilogramm auf sein Gesamtergebnis zaubern. Aber die 215 kg waren doch zu schwer Leitlow, der mit 200 kg die Silbermedaille in dieser Disziplin bekam.

Auch in der letzten Disziplin, dem Kreuzheben, hob Tim Leitow 250 kg sicher in die Wertung. Eine Steigerung auf 270 kg sollten Leitow Richtung Medaille geleiten. Ohne das es schwer wirkt, zog er dieses Gewicht nach oben und gültig in die Wertung. Leitow steht auf Rang 3 und kann auch noch Platz 2 erreichen, wenn er in seinem letzten Versuch 302,5 kg ziehen würde. Voll mit Adrenalin und aufgeheizt von der guten Wettkampfstimmung hob er kraftvoll die Hantel an, vom Boden über die Knie und schließlich weiter gleitend an den Oberschenkeln bis zum gesteckten Körper. Gültig. Aber nun hieß es noch mal bangen für Leitow. Ein Tscheche hatte gesteigert auf 317,5 kg und könnte somit Leitow vom Vizeplatz stürzen. Doch der Kontrahent aus Tschechien schaffte seinen letzten Versuch nicht und somit ist Tim Leitow Gewinner der Silbermedaille in einem spannenden Wettkampfverlauf.

Mit in Summe 815 kg hob sich Tim Leitow auf seine beste Platzierung bei internationalen Einsätzen. Bronze in der Kniebeuge, Silber im Bankdrücken und Kreuzheben, waren ein Medaillenregen für Leitow, der nun in Ruhe seine Verletzungen auskurieren kann.