Gottesdienst für demenzkranke Menschen
Für viele eine Premiere war der Gottesdienst, der in der Kapelle des Altenheims St. Nicolai Sarstedt gefeiert wurde: Nachdem lange personell keine Möglichkeit bestand, wurde nun erstmals wieder ein Gottesdienst extra für die Bedürfnisse von Demenzerkrankten gestaltet.
SARSTEDT.
Pastor Torsten Kahle ist neuer evangelischer Altenheim-Seelsorger in Sarstedt für die Altenheime St. Nicolai und Heilig Geist. Er ist für diese besondere Zielgruppe speziell ausgebildet und hat bereits in seinen früheren Aufgaben solche Gottesdienste angeboten. Das Besondere an dieser Form sind die vielen die Sinne anregenden Elemente, mit denen die Erkrankten ins Geschehen eingebunden werden.
Zusammen mit Heimleiterin Christine Hoschke und Susanne Lippold vom Begleitenden Dienst lenkte er in seiner Predigt die Aufmerksamkeit gezielt auf das Erfassen, Erleben und Erinnern. "Was wäre der Sommer ohne Sonne", fragte er und verteilte Bilder von der Sonne. Und da auch das Meer zum Sommer dazugehört, bekamen die Gottesdienstbesucher Muscheln in ihre Hände gelegt. Das Fühlen regt das Erinnern an die Welt und das Leben an. "Manchmal glauben wir, dass alles dunkel ist, aber Jesus sagt, er ist bei uns jeden Tag, er ist das Licht. Und damit geht die Sonne wieder auf", fand Kahle den Übergang zum weltlichen Sonnenlicht-Erleben. Lieder und Gebete gehören selbstverständlich auch zu einem solchen Gottesdienst.
Das Vaterunser ist ganz besonders dazu geeignet, denn die Männer und Frauen haben es meist tief in ihrer Erinnerung festgehalten, Manche der neun Besucherinnen und Besucher konnte es an diesem Tag noch mitsprechen. Jede und jeder einzelne wurde zu Beginn persönlich begrüßt und abschließend gesegnet und verabschiedet. "Das ist wichtig, um sich angenommen zu fühlen. Und der körperliche Kontakt schafft Wahrnehmung", so der Seelsorger.
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