"Diese Aufgabe hat für mich einen großen Reiz"
Etwa 20 bis 25 Stunden in der Woche ist Dieter Förster ehrenamtlich für den Verband Physikalische Therapie (VPT) im Einsatz. Der 66 Jahre alte Arnumer mit eigener Praxis ist seit drei Jahren Vorsitzender des VPT Niedersachsen. Die Geschäftsstelle mit drei Mitarbeiterinnen sitzt in der Albert-Schweitzer-Straße 1 in Laatzen. „Die Aufgabe hat für mich einen sehr großen Reiz“, sagt er ohne Wenn und Aber.
HEMMINGEN.
Meistens dreht es sich ums Monetäre, wenn Dieter Förster aktiv wird. Seine Gesprächspartner sind Politiker, das Bundesgesundheitsministerium und gesetzliche Krankenkassen. Eines der vielen Probleme: „Die Honorare, die die Kassen für unsere Leistungen zahlen, sind zu niedrig“, betont der Arnumer. Um die Forderungen des Verbandes durchzudrücken sei aber Gemeinsamkeit gefragt. „Unsere Branche muss mit einer Stimme sprechen, das erleichtert die Aufgabe und schließt praktisch aus, dass Krankenkassen uns gegeneinander ausspielen.“ Aus diesem Grund hat Dieter Förster die anderen Berufsverbände mit an den Verhandlungstisch gebeten.
Ein weiterer Schwerpunkt des VTP ist die Fortbildung. Die bietet der VPT in der Geschäftsstelle in Laatzen an. Die selbständigen Physiotherapeuten und die Masseure und medizinische Bademeister sind verpflichtet, jährlich 15 Fortbildungseinheiten nachzuweisen. Dafür wurden 2015 neue Räume angemietet.
Ein Punkt, den Dieter Förster noch gern aus der Welt schaffen möchte, ist das Schulgeld. Ein Auszubildender muss monatlich 350 Euro Schulgeld bezahlen, und das bis zu seinem Staatsexamen. Das sind in der Regel drei Jahre. „Danach erhält er ein Einstiegsgehalt von etwa 1800 Euro brutto“, sagt Dieter Förster. Das sei zu wenig und trägt zum Nachwuchsmangel bei.
Dieter Förster hat in seiner noch jungen Amtszeit unter anderem initiiert, dass über gute Honorarabschlüsse verhandelt worden ist. „Für 2017 und 2018 haben wir jeweils zehn Prozent Honorarerhöhung ausgehandelt. Das ist ein großer Erfolg“, betont er. Üblich seien bis dahin zwei bis drei Prozent Erhöhung gewesen. „Es geht nicht allein darum, dass unsere Branche bei den Patienten eine hohe Wertschätzung genießt, sondern auch das Honorar muss passen.“ So können die Praxisbetreiber Ihren Angestellten ein halbwegs vernünftiges Gehalt bezahlen und die schönen Berufe wieder interessant und attraktiver machen.
Der Arnumer fühlt sich in seinem Freizeitjob längst akzeptiert, und das öffnet ihm Türen. „Allerdings zieht das auch mehr Arbeit nach sich“, sagt er. Das bringt ihn nicht um den Schlaf, ganz im Gegenteil: „Ich möchte gern etwas umbiegen“, lautet seine Leidenschaft für dieses Ehrenamt. Er ist seit 37 Jahren selbstständiger Therapeut mit 13 Angestellten und kennt die Branche aus dem Effeff. Seine gemachten Erfahrungen sollen dazu beitragen, dass die knapp 1000 von ihm betreuten Physiotherapeuten sowie Masseure und medizinische Bademeister in Niedersachsen zu ihrem Recht kommen.
Der VPT ist ein eingetragener Verein, die Bundesgeschäftsstelle hat ihren Sitz in Hamburg und er gliedert sich in Landesgruppen auf. Diese halten den Kontakt zu den zuständigen Behörden, den regionalen ärztlichen Verbänden und Organisationen sowie mit den Landesorganisationen der Versicherungsträger.
Die Landesverbände sind vom Bundesverband bevollmächtigt, für den Bereich ihres Bundeslandes Verträge und Vereinbarungen abzuschließen. Ein wesentliches Merkmal des VPT ist, dass er für alle Angehörigen der Physio- und Physikalischen Therapie offen steht.
In Deutschland gibt es etwa 270 000 Physiotherapeuten sowie Masseure und medizinische Bademeister, eín Drittel davon ist nur in einem Berufsverband organisiert. Der VPT hat Bundesweit rund 20 000 Namen in seiner Mitgliedskartei und ist damit in Deutschland der zweitgrößte Verband für diese Berufsgruppen. Gern würde er noch viele aus der Branche für den VTP gewinnen. „Gemeinsamkeit macht stark und verbessert die Position“, sagt Dieter Förster mit Nachdruck.
Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Sarstedt
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