Heimatbund auf historischer Rundreise durch das alte Norditalien

HEMMINGEN. 

Referent Matthias Friedrichs, seines Zeichens Ratsherr der Stadt Pattensen und Vorsitzender des dortigen Bildungsausschusses berichtete bei einer Tasse Earl Grey, selbstgemachten Sandwiches und Gebäcks verschiedener Couleur von seinen Erfahrungen einer historischen Rundreise, die er und einige Freunde letztes Jahr gemeinsam geplant und durchgeführt hatten.

"Unser Ziel ist es gewesen, so viele Eindrücke wie möglich mit nach Hause zu bringen, um den Menschen vor Ort ein möglichst genaues Bild zu liefern, ja, sie träumen zu lassen, von der Ferne, sie den Atem der Geschichte spüren zu lassen, der dem aufmerksamen Besucher auf jedem Meter dieses schönen Landes über den Rücken streicht und ein leichtes Gefühl der Gänsehaut hinterlässt", sagte Friedrichs.

Er begann seinen Vortrag mit einer kleinen Rezitation aus Shakespeares "Richard II." und dies, so wie für den "Hightea and History"-Abend des Heimatbundes üblich, natürlich auf Englisch. Die Teilnehmer begeisterten sich an den vielen schönen Bildern, welche die Städte, Burgen, aber auch die unverwechselbare Landschaft der Lombardei zeigten. Jene waren zum großen Teil vom Hobbyfotografen und guten Freund des Dozenten, Alexander Ferderer, erstellt worden.

Den Teilnehmern der Reise war es wichtig gewesen, nicht nur die großen touristischen Zentren zu besuchen, sondern auch einen Blick auf die eher versteckten Schätze des Landes zu wagen. Und so war es nicht verwunderlich, dass der erste Part der Reise sich zwar mit Genua und Mailand beschäftigte, aber noch zum weit größeren Teil mit den Städten Bergamo und Pavia. "Letztere hat für uns Deutsche eine besondere Bedeutung, fand hier doch eine der wichtigsten Schlachten der deutschen Geschichte statt. Als Kaiser Franz von Frankenland, fiel in den Frundsbergs Hand, Lerman von Pavia", sagte Friedrichs und verwies direkt auf den großen Infanteriegeneral Georg von Frundsberg, der nicht nur ob seines Ausspruchs "Mönchlein, du gehst einen schweren Gang", gegenüber Martin Luther Weltruhm erlangte, sondern auch wegen seiner zahllosen brillanten Kriegsstrategien.

Satt und zufrieden genossen die Gäste gemeinsam noch einen kurzen Ausblick auf die zukünftigen Abende und freute sich schon auf die Berichte aus Florenz, Ravenna, Perugia und vielen weiteren historisch relevanten Orten des italienischen Nordens. Doch nicht nur das, der Dozent versprach bei der Verabschiedung noch eine "wirklich wahre Spukgeschichte" zu erzählen, die den Freunden in den dicht bewaldeten Bergen der Toskana widerfahren war. Mehr wollte Matthias Friedrichs jedoch nicht verraten und verabschiedete sich mit einem vielsagenden Lächeln bis zum nächsten Mal.