Laatzen
Sonnabend, 30.06.18 - 12:37 Uhr

30 Jahre kommunale Gleichstellungsbeauftragte in Laatzen

Ausstellung „frauenORTE Niedersachsen“ im Leine-Center

LAATZEN. 

Im Juli 1988 betrat die Stadt Laatzen Neuland: Susanne Anderson war eine der ersten damals noch Frauenbeauftragten, die im damaligen Landkreis Hannover für die Stadt Laatzen die Aufgabe einer Beauftragten nur für Frauen übertragen wurde. 30 Jahre sind seither vergangen und es wurde besonders in den Anfängen vieles hart erkämpft und mit vielerlei Unverständnis umgesetzt.

 

Doch es lohnte sich, denn vieles hat sich seither positiv verändert. "Mitunter könnte man denken, ist doch alles gut heute. Die Realität hält leider nach wie vor dagegen", sagt Nicole Hendrych, die seit mehr als sechs Jahren die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Laatzen ist.

 

Immer noch verdienen Frauen deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen, Pflegeberufe die meist von Frauen ausgeübt werden, sind deutlich schlechter bezahlt als andere. Auch die Altersarmut steht nach wie vor drohend vor jeder dritten Frau in Deutschland. Mitunter liegt es an den Familienphasen, die oft nur in Teilzeit ausgeübten Arbeitsleistungen.

 

Auch die Pflege von älteren Familienangehörigen wird nach wie vor zumeist von den Frauen übernommen. Minijobs, Teilzeit oder die zeitlichen Unterbrechungen innerhalb der der Karriereleiter einer Frau, stellen sie finanziell schlechter da. Familie und finanzielle Unabhängigkeit ist mitunter ein Trugbild, welches bricht, wenn man die Realitäten Frauen und Männern individuell betrachtet. Hier noch eine Aussage: "Oft lesen und hören wir, "dass nahezu jedem dritten Arbeitnehmer eine Rente unterhalb der Armutsschwelle droht", da muss ich kein Mathegenie sein um festzustellen, das somit fast jede Frau, sofern sie lediglich auf ihre Rente zurückgreifen kann, statistisch bereits arm ist oder sein wird", sagt Nicole Hendrych.

 

Bereits im Januar wurde anlässlich des Geburtstages am 01. Juli ein kleiner humorvoller Erklärfilm von der Gleichstellungsbeauftragten auf Youtube eingestellt "Frauenbeauftragte, Gleichstellungsbeauftragte und: was war das mit dem "GenderDings" noch mal? Der Film ist auf dem YouTube Kanal der Stadt Laatzen und auf der Homepage laatzen.de zu sehen.

 

Pünktlich zum Geburtstag wird ein für das Jubiläum entworfene Lesezeichen die 30 Jahre Gleichstellungsarbeit in Laatzen markieren. Es ist kostenfrei im Gleichstellungsbüro (Rathaus, Marktplatz 13, Raum 508) an der Information des Rathausfoyers und in der Stadtbücherei der Stadt Laatzen, zu bekommen. Im September rundet die Wanderausstellung "frauenORTE Niedersachsen" von Montag, den 3. September bis Freitag, 14. September, das Jubiläumsjahr ab. Mehr als 1000 Jahre Frauengeschichte" präsentiert Frauengeschichte und Frauenkultur in einem Zeitraum von über 1000 Jahren mit dem historisch begründeten Schwerpunkt vom 18. bis zum 20. Jahrhundert auf einer gemeinsamen Bühne.

 

Die Ausstellung stellt 30 historische Frauenpersönlichkeiten vor, die in der Initiative frauenORTE Niedersachsen seit 2008 gewürdigt wurden. Sie erzählt von den Leistungen der Frauen, die sie auf politischem, kulturellem, sozialem, wirtschaftlichen und/oder wissenschaftlichem Gebiet vollbracht haben. Die Darstellung wählt einen biografischen Bezug und ermöglicht auf diese Weise einen vergleichenden Ansatz, der Blickwinkel erweitert. Die 30 Porträts gliedern sich in vier inhaltliche Kategorien, die den Rundgang didaktisch strukturieren: Eroberinnen des politischen Terrains Pionierinnen in Bildung und Beruf Schöpferinnen von Kunst und Kultur Akteurinnen zwischen den Konfessionen Der gemeinsame Auftritt der 30 außergewöhnlichen Frauen verbindet die Städte und Regionen Niedersachsens zu einem einzigartigen Netzwerk in weiblicher Perspektive. Für die Besucher schafft die Präsentation historisch fundierte persönliche, lokale und überregionale Identifikationsmöglichkeiten. Die Ausstellung wird im Leine Center zu sehen sein.

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