Hemminger Grüne wollen offenes Rathaus rund um die Uhr

HEMMINGEN. 

"Während der Online-Handel rasant zunimmt, sind digitale Angebote von Behördenleistungen die absolute Ausnahme. Das liegt daran, dass fast alles immer noch mit persönlichem Erscheinen und auf Papier erledigt werden muss und die wenigen Online-Möglichkeiten oft unpraktisch sind. Wenn wir das ändern, spart das nicht nur den Bürgerinnen und Bürgern Zeit, auch die Verwaltung wird von Routineaufgaben entlastet und kann mehr Zeit für individuelle Beratung verwenden", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Joachim Steinmetz.

Den rechtlichen Rahmen zur Umsetzung der digitalen Verwaltung liefert das im August 2017 vom Bundestag beschlossene Onlinezugangsgesetz. Dort ist als wichtige Voraussetzung eine Verknüpfung der Verwaltungsportale von Bund, Ländern und Kommunen vorgesehen. Auf diesem gemeinsamen Verwaltungsportal sollen Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen ein individuelles Nutzerkonto einrichten können. "Wir wollen, dass die daraus entstehenden Möglichkeiten auch in Hemmingen optimal genutzt werden können und dafür müssen wir die Voraussetzungen schaffen", fordert Steinmetz.

So kann sich die Verwaltung zum Beispiel bei vielen Vorgängen selbst die vorhandenen Informationen beschaffen. "Dass Bürger Papiere von einem Amt zum anderen tragen oder die gleichen Angaben bei unterschiedlichen Behörden mehrmals machen müssen, ist eigentlich nicht mehr nötig. In Dänemark ist es zum Beispiel längst üblich, dass bei einer Heirat das Standesamt die Geburtsurkunde selbst von der Kommune beschafft, wo die Ehepartner geboren sind. Bei uns ist dafür schnell mal ein kompletter Tag weg, wenn man nicht mehr in der Region wohnt, in der man geboren ist", so Joachim Steinmetz.

Den Grünen ist bei ihrem Anliegen wichtig, die Online-Bearbeitung als zusätzliche Möglichkeit anzubieten. Niemand solle dazu gezwungen oder durch eine Verkürzung der Öffnungszeiten der Verwaltung genötigt werden.