Laatzen
Mittwoch, 26.06.19 - 15:02 Uhr

Emotialer Austausch dreier Generationen

Thema ist "Kriegsenkelgefühle"

Heike Pfingsten-Kleefeld (links im Bild) und Marina Röthlinger werden von Jürgen Beckstette, Leiter der Leine-VHS, dem Teilnehmern vorgestellt.

Die Autorin Heike Pfingsten-Kleefeld und die Beraterin Marina Röthlinger haben im Rahmen des Projektes "Das schwierige Erbe der Kriegsenkel" im Programm "Demokratie leben!" im Stadthaus Laatzen über das spannende Thema Kriegsenkelgefühle informiert. Im Anschluss folgte ein emotionaler Austausch zwischen drei Generationen. Veranstalter des Informations- und Diskussionsabends war die Leine-VHS.

LAATZEN. 

"Dir geht es doch gut. Wir hatten es schwer…" Ausdrücke wie diese sind den Kindern der Kriegsgeneration bestens bekannt. Noch heute haben die Kriegsenkel mit den Auswirkungen der erlebten Kriegs- und Fluchtereignisse der Eltern zu kämpfen. Die Kriegskinder sind während des Zweiten Weltkrieges aufgewachsen. Viele von ihnen haben die Flucht erlebt. Ihre Kinder sind im Frieden geboren. Offensichtlich hat es an nichts gemangelt.

 

Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass unverarbeitete traumatische Erfahrungen auch auf die Nachkommen der traumatisierten Menschen wirken können. Heike Pfingsten-Kleefeld und Marina Röthlinger leiteten jetzt einen informativen und emotionalen Informationsabend im Stadthaus Laatzen. 20 direkt oder indirekt Betroffene hatten hier die Möglichkeit, sich mit den Hintergründen und den Erlebnissen des Zweiten Weltkrieges und dessen (emotionalen) Auswirkungen zu befassen.

 

Besonders war an diesem Abend, dass sich drei Generationen - Kriegskinder, Kriegsenkel und Kriegsurenkel - begegneten und Erfahrungen sowie Erlebnisse miteinander teilen konnten. Nach einer Begrüßung und Einführung von Jürgen Beckstette, Geschäftsführer der Leine-VHS, führten Heike Pfingsten-Kleefeld und Marina Röthlinger mit viel Feingefühl durch den Abend. Themenschwerpunkte waren unter anderem transgenerationale Weitergabe (Übertragung von traumatischen Erfahrungen an die nächste Generation), emotionale Sprachlosigkeit und Parentifizierung (Umkehr der sozialen Rollen zwischen Elternteilen und ihren Kindern).

 

Fester Bestandteil der Veranstaltung war das Buch "Kriegsenkelgefühle. Kinder der Kriegskinder schreiben von Sehnsucht, Wut und Wagemut" von Frau Heike Pfingsten-Kleefeld. Die Autorin befasst sich bereits seit 2011 mit der Thematik und ist aktives Mitglied in dem Verein Kriegsenkel e.V.

 

Weitere Veranstaltungen zum Thema Kriegsenkelgefühle organisiert die Leine-VHS im kommenden Herbstsemester. 

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