Jugendliche entwickeln eigene Energiewende
Frische Tatkraft für die Energiewende in Hemmingen: Die Stadt und die Carl-Friedrich-Gauß-Schule haben "plenergy - Vom Planspiel zur Energiewende" vom 17. bis zum heutigen 19. Dezember nach Hemmingen in Schule und Rathaus geholt.
HEMMINGEN.
Das Projekt der gemeinnützigen Klimaschutzagentur Region Hannover fördert den Austausch und vernetzt Jugendliche sowie Aktive der Lokalpolitik und örtliche Initiativen im Sinne von Klimaschutz und Energiewende.
Solaranlagen für private und öffentliche Gebäude, fahrradfreundliche Maßnahmen, Recyclingpapier in der Schule und vieles mehr: In drei spannenden Projekttagen haben rund 80 Schülerinnen und Schüler mit ihren Ansätzen neuen Schwung in den Klimaschutz und die Energiewende ihrer Stadt gebracht. Sie stammen aus neunten und zehnten Klassen der Carl-Friedrich-Gauß-Schule Hemmingen. Im Planspiel plenergy berieten sie sich am Dienstag in Fachausschüssen, am Mittwoch stimmten sie ihre Beschlussvorlagen im großen Energiewende-Rat ab, und für Donnerstag stand die Realisierung ihrer Projektideen zu Klimaschutz und Energiewende auf dem Programm.
Insgesamt 36 Mitwirkende unterstützten die Jugendlichen, darunter ein Moderationsteam, Medienpädagogen, Experten aus verschiedenen Fachrichtungen und Aktive von Initiativen vor Ort. Einen direkten Einblick ins Planspiel gab eine Dokumentationsgruppe von acht Schülern via Blog. So lässt sich auch nach den Projekttagen noch sehen, was etwa die Fachausschüsse Strom, Mobilität, Konsum, Gebäude und Öffentlichkeitsarbeit erarbeitet haben oder der Energiewende-Rat beschlossen hat.
Klimaschutz und Energiewende sind auch für Hemmingens Bürgermeister Claus-Dieter Schacht-Gaida wichtige Anliegen. So ließ er sich schnell von Bettina Straube vom Klimaschutzbüro der Stadt für die Leitung des großen Energiewende-Rats gewinnen. Schacht-Gaida rief im Planspiel die Beschlussvorlagen der Jugendlichen aus den Fachausschüssen auf, leitete die Diskussion und ließ abstimmen. "Es ist beeindruckend, wie sich die Schülerinnen und Schüler einbringen. Hoffentlich bleiben sie dran", so Schacht-Gaida. "Wir brauchen das Engagement der jungen Generation, um Zukunft zu gestalten." Das junge Gremium tagte im Rathaus, wo auch der Stadtrat Sitzungen abhält.
Für Tag 3 haben örtliche Initiativen wie ADFC, Repair-Café, Bürgerstiftung Hemmingen, BUND, Fridays for Future Hemmingen und Engagierte der Carl-Friedrich-Gauß-Schule zugesagt. Sie waren gespannt, welche Projektideen die Schülerinnen und Schüler präsentieren und boten Beratung und Unterstützung an, die neuen Ansätze zu realisieren. So sollen langfristig neue Verbindungen der Jugendlichen zu tatkräftigen Akteuren entstehen, um die plenergy-Ideen in Hemmingen mit Erfolg umzusetzen. Denn plenergy soll über die drei Projekttage hinauswirken. "Es war toll zu sehen, wie sich unsere Schülerinnen und Schüler bei plenergy hineinhängen", sagt Politiklehrer Stephan Barlag. "Auch von Schulseite bieten wir Unterstützung an, dass sie mit ihrem Engagement für den Klimaschutz viele praktische Erfolge erzielen."
"Junge Menschen haben oft eine klare Vorstellung davon, welche Weichen die ältere Generation für eine lebenswerte Zukunft stellen muss", sagt plenergy-Projektleiterin Andrea Werneke von der Klimaschutzagentur Region Hannover. "Unser Projekt unterstützt die Schülerinnen und Schüler dabei, sich vor Ort mit eigenen Projekten oder in Initiativen einzubringen." So sei plenergy konzipiert, um Kontakte zu stiften und neue Netzwerke für den Klimaschutz und die Energiewende zu schaffen. Es geht dabei auch um Meinungsbildung und politische Teilhabe.
Die Klimaschutzagentur Region Hannover will mit "plenergy - Vom Planspiel zur Energiewende" Generationen für die Gestaltung der lokalen Energiewende zusammenbringen. Im Hintergrund steht unter anderem ein Projektbeirat mit Personen aus der Hochschulforschung, der Pädagogik, der Wissenschaft, der Energieversorgung und Organisatorinnen und Organisatoren der Bewegung Fridays for Future Hannover. Im Januar war plenergy gestartet, im Juni fand die erste Umsetzung in Pattensen statt, die zweite folgte im September in Seelze, Ende Oktober folgte Gehrden. Geplant sind insgesamt 34 Planspiele in drei Projektregionen bundesweit, davon 15 in Norddeutschland. Das Projekt ist von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums als "innovatives Klimaschutzprojekt mit bundesweiter Ausstrahlung" bis Ende 2021 gefördert. Mehr zum Projekt: www.plenergy.de
Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Sarstedt
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